MotoGP: Um Zentimeter an einer Katastrophe vorbei

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Ducati-Pilot Tito Rabat erlitt in Silverstone schwere Verletzungen - es hätte aber auch viel schlimmer kommen können.

Als in den letzten Minuten des vierten Freien Trainings der MotoGP der Regen über den Kurs in Silverstone hereinbrach, schrammte die Motorrad-WM nur um Zentimeter an einem wohl tödlichen Unfall vorbei: In der Stowe-Kurve gingen gleich mehrere Fahrer wegen Aquaplaning zu Boden. Alex musste bei rund 200 Stundenkilometern von seinem Motorrad springen, um nicht in die Wand einzuschlagen, und kam unverletzt davon.

Weniger Glück hatte der nachfolgende Tito Rabat. Der Ducati-Pilot ging zu Boden und war gerade dabei, sich zu Fuß in Sicherheit zu bringen, als hinter ihm Franco Morbidelli stürzte. Dessen Honda wurde zum Geschoss, traf Rabat unvorbereitet am rechten Bein und schleuderte den Spanier gut fünfzehn Meter durch das Kiesbett.

Angst vor mehr Regen

Der 29-Jährige erlitt einen offenen Oberschenkelbruch sowie komplizierte Brüche von Schien- und Wadenbein - und kam damit noch glimpflich davon. Hätte Morbidellis Maschine ihn am Oberkörper oder am Kopf getroffen, wäre wohl jede Hilfe zu spät gekommen. Dass ein Motorrad zum tödlichen Geschoss werden kann, erlebte die Motorrad-WM erst im Vorjahr mit dem tödlichen Unfall von Luis Salom in Catalunya.

Rabat wurde noch am Samstag operiert und wird die nächsten Tage wohl im Krankenhaus verbringen. Sein Team hofft trotz der Schwere der Verletzung auf ein baldiges Comeback. Der Unfallhergang wirft unterdessen Fragen auf - unter anderem, warum die nachfolgenden Fahrer trotz des Sturzes von Rins nicht zum Verlangsamen angehalten wurden.

Weil für Sonntag erneut schwere Regenfälle erwartet werden, wurde der Start des MotoGP-Rennens auf 12.30 Uhr (MESZ) vorverlegt. Im Anschluss daran sollen die Läufe der Moto3 und Moto2 ausgetragen werden. Spätestens ab 14.00 Uhr werden aber heftige Unwetter erwartet.

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