Monza: Erste Startreihe gehört McLaren

Ein Formel-1-Rennwagen rast mit hoher Geschwindigkeit über eine Rennstrecke.
Hamilton startet in Monza von der Pole-Position. Vettel wird im Qualifying Sechster, Alonso Zehnter, Webber Elfer.

24 Fahrer von zwölf Teams haben vor einem halben Jahr die Saison eröffnet. Acht Grands Prix bevor in São Paulo die letzte Zielflagge geschwungen wird, können nur noch sechs Fahrer aus vier Teams das Rennen um die WM-Krone machen.

In die Favoritenrolle gefahren hat sich Fernando Alonso, der am Sonntag (14 Uhr, live ORFeins, RTL, Sky) in das Ferrari-Heimspiel in Monza startet, allerdings nur von Platz 10 aus. In der ersten Reihe stehen die McLaren von Lewis Hamilton ("Ein angenehmes Wochenende bis jetzt") und Jenson Button.

Dahinter starten Massa (Ferrari) und Schumacher (Mercedes). Wie vermutet, läuft es für Red Bull auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke schlecht, Vettel kam auf Rang sechs, Webber auf elf.

Qualifying in Monza

1. Lewis Hamilton GBR McLaren 1:24,010
2. Jenson Button GBR McLaren 1:24,133
3. Felipe Massa BRA Ferrari 1:24,247
4. Paul di Resta * GBR Force India 1:24,304
5. Michael Schumacher GER Mercedes 1:24,540
6. Sebastian Vettel GER Red Bull 1:24,802
7. Nico Rosberg GER Mercedes 1:24,833
8. Kimi Räikkönen FIN Lotus 1:24,855
9. Kamui Kobayashi JPN Sauber 1:25,109
10. Fernando Alonso ESP Ferrari 1:25,678
out in Q2:
11. Mark Webber AUS Red Bull 1:24,809
12. Pastor Maldonado** VEN Williams 1:24,820
13. Sergio Perez MEX Sauber 1:24,901
14. Bruno Senna BRA Williams 1:25,042
15. Daniel Ricciardo AUS Toro Rosso 1:25,312
16. Jerome d'Ambrosio BRA Lotus 1:25,408
17. Jean Eric Vergne FRA Toro Rosso 1:26,241
out in Q1:
18. Heikki Kovalainen FIN Caterham 1:26,382
19. Witali Petrow RUS Caterham 1:26,887
20. Timo Glock GER Marussia 1:27,039
21. Charles Pic FRA Marussia 1:27,073
22. Narain Karthikeyan IND HRT 1:27,441
23. Pedro de la Rosa ESP HRT 1:27,629
24. Nico Hülkenberg GER Force India ohne Zeit
* In Startaufstellung fünf Plätze zurückversetzt
** zehn Plätze zurück

Ausblick

Die WM-Entscheidung wird jedoch fernab der alten Heimat fallen. Und egal ob Singapur, Japan, Südkorea, Indien, Abu Dhabi, Texas oder São Paulo, der schnellste Kreisverkehr der Welt wird von Station zu Station mehr Fahrt aufnehmen.

Die Konstellationen innerhalb der Teams sind unterschiedlich wie explosiv – die offenen Fragen: Hält der Waffenstillstand zwischen Vettel und Webber beim Weltmeister-Team Red Bull?

Gipfeln die Vertragsspekulationen bei McLaren im Ende der englischen Vorzeige-Kameradschaft?

Kann Lotus trotz eines kolportierten Schuldenbergs von 60 Millionen Euro das Entwicklungstempo halten und Räikkönen zum großen Coup verhelfen?

Und gelingt Ferrari die Sensation mit dem Solisten Alonso – oder fehlt ein zweiter starker Fahrer als Bremsklotz für die Konkurrenz?

Red Bull

Eine Grafik, die die Formel-1-Saison von Vettel und Webber mit Punkten und Rennergebnissen vergleicht.

Die Weltmeister rasen im Gleichschritt

Nicht nur die Zahlen, auch die bisherigen Eindrücke zeigen: Kein teaminternes Duell bei einem der Teams im WM-Kampf ist ausgeglichener als jenes bei Red Bull. Die Anpassungen im technischen Reglement haben Titelverteidiger Sebastian Vettel gebremst und Mark Webber beschleunigt.

Der Weltmeister-Rennstall aus Österreich hat dafür als einziges Team beide Fahrer an vorderster Front im WM-Rennen gehalten – ob Fluch oder Segen, wird sich zeigen. Bisher verlief das Duell der beiden Piloten auffällig unauffällig.

McLaren

Eine Grafik, die die WM-Punkte, Qualifying-Duelle und Rennergebnisse von Hamilton und Button vergleicht.

Das Ende der englischen Harmonie

Die Zahlen lügen nicht: Lewis Hamilton hat seine Nerven wieder in Griff und ist der schnellere Mann im Team. Im Vorjahr konnte sein englischer Landsmann Jenson Button noch mit Übersicht und Konstanz auf den zweiten WM-Rang fahren, doch heuer hatte er im zweiten Saisondrittel Probleme.

Vor einer Woche jedoch beging Hamilton einen Fauxpas: er veröffentlichte Telemetriedaten und trübte so das Verhältnis zu seinem Teamkollegen. Angeblich verhandelte Hamilton an diesem Wochenende schon mit Mercedes.

Lotus

Eine Grafik zeigt die Formel-1-Saison von Räikkönen und Grosjean mit WM-Punkten, Qualifyingduellen und Rennergebnissen.

Die Diva beweist Konstanz und Cleverness

Es ist nicht so, dass niemand in der Formel 1 Finnisch spricht, aber Teamchef Eric Boullier weiß, welches Rätsel sein Lotus-Rennstall geknackt hat: "Wir haben das Glück, dass wir Kimi verstehen." In seiner Comeback-Saison fordert Räikkönen manchmal nach ein, zwei Trainingsrunden einen kompletten Umbau des Dienstautos – das Team zieht mit.

Im Duell mit dem schnellen, aber ungestümen Romain Grosjean besticht der einst als launisch und unberechenbar geltende Ex-Weltmeister durch Konstanz und Cleverness.

Ferrari

Eine Grafik zeigt die WM-Punkte, Qualifyingduelle und Rennergebnisse von Alonso und Massa.

Ein Doppelweltmeister und ein Watschenmann

In einem Team mit Fernando Alonso zu fahren, ist unangenehm. Doch für Felipe Massa wird die Saison 2012 zum Albtraum. Das Ferrari-Team steht geschlossen hinter seiner One-Man-Show Alonso. Massa gewann in Monza das einzige Trainingsduell des Jahres.

Normalerweise kassiert er Woche für Woche Watschen und fährt hoffnungslos hinterher. Dass Alonso fahrerisch einer der Besten ist, war schon vor der Saison klar. Und nun scheint auch fix zu sein, dass Massas Vertrag nach den gezeigten Leistungen nicht mehr verlängert wird.

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