Lewis Hamilton gewinnt Montreal-GP

Ein Formel-1-Rennwagen fährt auf einer Rennstrecke an einer gelben Wand mit dem DHL-Logo vorbei.
Der siebente Sieger im siebenten Rennen: Der Brite verweist Grosjean und Perez auf die Ränge. Vettel Vierter.

Rechtzeitig zum Start der Fußball-EM hat sich die Formel 1 aus Europa verabschiedet. Richtung Kanada, wo die kickende Zunft wenig Stellenwert hat und der Nationalsport derzeit für wenig positive Schlagzeilen sorgt: Bei der WM schied das Mutterland des Eishockey-Sports bereits im Viertelfinale aus, in der Profiliga NHL duellieren zwei US-Teams einander um den Stanley-Cup.

Also kam die Königsklasse des Automobilrenn­sports zur rechten Zeit in Montreal an. Die Tribünen am ehemaligen Weltausstellungsgelände waren wie immer prall gefüllt. Trotz der Turbulenzen im Vorfeld: Noch am Samstag waren 28 Studenten bei einer Demonstration gegen die Erhöhung der Uni-Gebühren festgenommen worden.

Seltene Gäste

Zu sehen bekamen sie erneut einiges: einen turbulenten Grand Prix, bis zur 70. und letzten Runde kaum ausrechenbar; mit Lewis Hamilton den siebenten Sieger im siebenten Saisonrennen; mit Romain Grosjean (Lotus) als Zweitem und Sergio Perez (Sauber) als Drittem seltene Gäste bei der Siegeszeremonie.

Sieger Hamilton zeigte bei seinem 18. Grand-Prix-Sieg eine fehlerlose Leistung. Mitunter auch, weil sein McLaren-Team im Dreikampf mit Fernando Alonso (Ferrari) und Poleposition-Mann Sebastian Vettel ( Red Bull) die beste Strategie gewählt hatte. Während die Engländer früh auf zwei Reifenwechsel setzten, hielten sich Ferrari und Red Bull lange Zeit die Ein-Stopp-Strategie offen. Alonso blieb stur, fuhr durch und mit völlig malträtierten Walzen als Fünfter über die Ziellinie. Vettel gab – spät, aber doch – klein bei, tauschte die Reifen ein zweites Mal und rettete als Vierter zwölf WM-Punkte.

Immer wieder Schumi

Der Pechvogel der jetzt bereits historischen Saison bleibt Michael Schumacher. Der Rekordweltmeister musste seinen Boliden im siebenten Saisonrennen zum fünften Mal vorzeitig abstellen. Wie schon in Bahrain klemmte der verstellbare Heckflügel.

Mit verminderter Bodenhaftung konnte der 43-Jährige nicht mehr die Kurven kratzen. "Ich vertraue aber meinen Jungs in der Garage", sagte Schumacher, der bei mageren zwei WM-Punkten hält.

Endstand: Grand Prix von Kanada

1. Lewis Hamilton (GBR) McLaren 1:32:29,586
2. Romain Grosjean (FRA) Lotus +2,513
3. Sergio Perez (MEX) Sauber +5,260
4. Sebastian Vettel (GER) Red Bull +7,292
5. Fernando Alonso (ESP) Ferrari +13,411
6. Nico Rosberg (GER) Mercedes +13,842
7. Mark Webber (AUS) Red Bull +15,085
8. Kimi Räikkönen (FIN) Lotus +15,567
9. Kamui Kobayashi (JPN) Sauber +24,432
10. Felipe Massa (BRA) Ferrari +25,272
11. Paul di Resta (GBR) Force India +37,693
12. Nico Hülkenberg (GER) Force India +46,236
13. Pastor Maldonado (VEN) Williams +47,052
14. Daniel Ricciardo (AUS) Toro Rosso +1:04,475
15. Jean-Eric Vergne (FRA) Toro Rosso +1 Runde
16. Jenson Button (GBR) McLaren +1 Runde
17. Bruno Senna (BRA) Williams +1 Runde
18. Heikki Kovalainen (FIN) Caterham +1 Runde
19. Witali Petrow (RUS) Caterham +1 Runde
20. Charles Pic (FRA) Marussia +3 Runden

WM-Stand nach 7 von 20 Rennen

1. Fernando Alonso ESP Ferrari 111
2. Mark Webber AUS Red Bull 91
3. Lewis Hamilton GBR McLaren 88
4. Sebastian Vettel GER Red Bull 85
5. Nico Rosberg GER Mercedes 75
6. Kimi Räikkönen FIN Lotus 73
7. Romain Grosjean FRA Lotus 53
8. Jenson Button GBR McLaren 49
9. Sergio Perez MEX Sauber 39
10. Pastor Maldonado VEN Williams 29
11. Paul di Resta GBR Force India 27
12. Kamui Kobayashi JPN Sauber 21
13. Michael Schumacher GER Mercedes 17
14. Nico Hülkenberg GER Force India 17
15. Bruno Senna BRA Williams 16
16. Felipe Massa BRA Ferrari 11
17. Jean-Eric Vergne FRA Toro Rosso 4
18. Daniel Ricciardo AUS Toro Rosso 2

Mehr zum Thema

  • Hauptartikel

  • Pressestimmen

Kommentare