Katerstimmung bei Ferrari: "Vettel patzt, Lewis fährt davon"

Formula 1 World Championship 2018
Sebastian Vettel beging in Le Castellet einen jener Fehler, wie sie ihn 2017 den Titel kosteten.

Das Titelduell zwischen Lewis Hamilton und Sebastian Vettel hat beim Großen Preis von Frankreich wieder eine Wendung genommen. Ging der Deutsche noch als WM-Leader in das Comeback auf französischem Boden nach zehn Jahren Abwesenheit, muss er nach dem Rennen in Le Castellet einem 14-Punkte-Rückstand hinterherlaufen.

Grund dafür ist nicht nur die Überlegenheit von Mercedes auf dem Circuit Paul Ricard in der französischen Provence, sondern auch Vettels Fehler in der ersten Kurve. Und der vierfache Weltmeister zeigt wie schon 2017, dass er unter Druck nicht immer die besten Entscheidungen trifft.

Harte Worte

"Fehler, die sich Vettel nicht mehr erlauben kann, wenn er den Titel gewinnen will", urteilt La Repubblica über den Deutschen, der schon im Vorjahr mit unbedachten Aktionen - allen voran dem Rammstoß gegen Hamilton in Baku und der Startkollision in Singapur - wertvolle Punkte hergeschenkt. Auch in Le Castellet wäre wohl zumindest ein zweiter, ganz sicher sogar ein dritter Platz in Reichweite gewesen. Hamilton war wohl uneinholbar, aber im günstigsten Fall hätte Vettel den Rückstand auf sechs Zähler beschränken können. Solche Fehler können den Unterschied machen.

"Vettel patzt, Lewis zieht davon. Die Fehler, die den Deutschen verdunkeln", schreibt der Corriere della Sera, "Ein Fehler aus Enthusiasmus, so ähnlich wie die, die er in Baku oder Singapur begangen hat." Und Tuttosport gibt sich im Fußballfieber: "Vettel, was für ein Eigentor. Hamilton zieht jetzt davon."

Der Ferrari-Star sollte mittlerweile wissen, dass ein Rennen nicht in der ersten Kurve zu gewinnen, sehr wohl aber zu verlieren ist. Vor allem dann, wenn sein Rivale Lewis Hamilton so in Form ist wie an diesem Wochenende in Frankreich. Der Brite war, anders als Vettel, vom ersten Training an fehlerfrei und geht durchaus verdient als WM-Leader in das zweite von drei Rennwochenenden unmittelbar hintereinander.

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