Lewis Hamilton kam mit Sieg in Spa Michael Schumacher näher

Lewis Hamilton steht auf seinem Formel-1-Wagen, umgeben von anderen Rennwagen.
Der Brite gewinnt in Belgien vor seinem Teamkollegen Bottas und Red-Bull-Pilot Verstappen. Nun fehlen ihm zwei Siege auf den großen Deutschen.

Auch Spa wurde für Lewis Hamilton zur Wohlfühl-Oase. Zur fast schon furchterregenden One-Man-Show. Der Engländer raste von der 93. Poleposition seiner Karriere zu einem Start-Ziel-Sieg. Der Erfolg beim GP von Belgien war sein 89. insgesamt, damit fehlen dem 35-Jährigen nur noch zwei Siege auf den Langzeit-Rekord des Deutschen Michael Schumacher.

Kein Wunder, dass der King of the road  darauf angesprochen wird. „Die Leute interpretieren zuviel hinein. Aber ich bin noch immer heiß, auch, weil ich ein tolles Team hinter mir habe, dass ständig an sich arbeitet. Das macht eine Siegermentalität aus.“

Der sechsmalige Weltmeister verwies auch dieses Mal seinen Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas auf Rang zwei. Grund zur Besorgnis gab es nicht lange. „Ich konnte anfangs keinen großen Vorsprung herausfahren, wenn Du nur eine Wagenlänge vorne bist, kann viel passieren. Und in der fünften Runde hatte ich kleine Probleme mit dem Reifen, aber ich bin cool geblieben“, sagt Hamilton und erinnert an seinen Reifenschaden vom GP von Silverstone, als er seinen Boliden gerade noch als Erster über die Ziellinie chauffierte.

Bottas blieb nur, die derzeitige Überlegenheit seinen Teamgefährten anzuerkennen. „Ich habe zu Beginn meine Möglichkeit gehabt, aber Lewis hat es zu gut gemacht. Wir sitzen im selben Auto, aber er fährt unglaublich“. Dritter wurde Red-Bull-Pilot Max Verstappen. „Ich habe gegen die Mercedes nicht richtig kämpfen können. Ich war auch beschäftigt, meine Vorderreifen zu retten“, sagt der Niederländer.

Hamilton siegt, Mercedes siegt. Wie im Vorjahr. Dass sich die Zeiten auch in der Formel 1 rasant ändern können, sieht man am Beispiel Ferrari. Vor einem Jahr hatten sich die freuten sich die Tifosi über eine rote erste Startreihe gefreut und danach über einen Sieg von Charles Leclerc. 

Ferrari hoffnungslos unterlegen

Wie so oft in dieser Saison kämpften die Ferraris im Nirvana um die Plätze. Der Monegasse Leclerc stieg als 14. aus dem Auto, der deutsche Ex-Weltmeister Sebastian Vettel landete zumindest einen Platz vor ihm. Der schwache Motor der Ferrari war auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke unweit der deutschen Grenze einmal mehr hoffnungslos unterlegen.  

„Wir können im Moment nicht mehr, waren das ganze Wochenende nicht schnell“, sagt Vettel. „Es wird sich auch über Nacht kaum etwas ändern.“ Das heißt, man darf auch bei den Heimrennen nicht mit dem großen Coup rechnen. Nächsten Sonntag wird in Monza um Punkte gerast, am 13. September in Mugello. Es ist das 1.000 Rennen mit Ferrari-Beteiligung. „Ich glaube nicht, dass sich über Nacht etwas ändert. “

Gedenken

Die Grand Prix stand auch im Gedenken an Anthoine Hubert. Der Franzose war vor einem Jahr auf dem Kurs in Spa-Francorchamps bei einem Formel-2-Rennen tödlich verunglückt. Er wurde nur 22 Jahre alt.

Hamilton hatte seine 93. Pole am Samstag dem gestorbenen Schauspieler Chadwick Boseman gewidmet. 

 

Kommentare