Ex-FIA-Chef Mosley warnt vor Kollaps der Formel 1

Der frühere Weltverbandschef Max Mosley fürchtet einen Kollaps der Formel 1. „Wenn es so weitergeht, dann bricht die Formel 1 zusammen“, sagte der Brite der Deutschen Presse-Agentur vor dem Großen Preis von China am Wochenende. Mosley kritisiert vor allem die ungleiche Verteilung der Einnahmen unter den Teams und die hohen Ausgaben für die Entwicklung der Autos und den Personaleinsatz. „Das ist unverhältnismäßig“, urteilte der 74-Jährige.
Mosley führte den Internationalen Automobilverband FIA von 1993 bis 2009, früher war er selbst Rennfahrer und Mitgründer des Formel-1-Teams March. „Damals hatte ein Team wie Tyrrell vielleicht 20 Angestellte und hat die WM gewonnen. Jetzt reden wir über 700 bis 1000“, erklärte Mosley.
Als Sofort-Maßnahme zum Stopp der Krise der Rennserie plädierte Mosley erneut für ein Budgetlimit: „Was passieren muss, ist, dass das Geld, was durch Bernie Ecclestones Vermarktung in die Formel 1 kommt, unter allen Teams gleichmäßig verteilt wird und die Teams nicht spürbar mehr als das ausgeben dürfen. Ein sportlich erfolgreiches Team würde dann viele Sponsoren gewinnen und einen hohen Profit erzielen, ein erfolgloses Team eben nicht. Die Situation im Moment ist, dass die reichen Teams mehr Geld von Bernie bekommen und mehr Sponsoren haben. Also sind sie in einer starken Position und die andere Hälfte der Teams kann nicht mithalten, weil sie nicht genug Geld haben. Das ist doch falsch.“
Dafür aber müsse Einigkeit unter den Teams hergestellt werden, damit die bestehenden Verträge geändert werden könnten. „Das ist möglich, aber man muss es den Leuten wirklich glasklar machen“, sagte Mosley. Am Ende der Vorsaison hatten die Rennställe Caterham und Marussia Insolvenz anmelden müssen. Auch Sauber, Force India und Lotus werden seit langem von finanziellen Sorgen geplagt.
Kommentare