DTM in Spielberg: Für Auer "wäre der Sieg drin gewesen"

Lucas Auer wurde am Ende Sechster.
Mercedes vermasselt Lucas Auer das Rennen, Audi schenkt Rene Rast den Sieg.

Regen am Vormittag, tiefhängende Wolken und Temperaturen im einstelligen Bereich. Natürlich hätte das Wetter einladender sein können am ersten von zwei DTM-Tagen auf dem Red-Bull-Ring. Dennoch war der Zuschauerandrang enttäuschend. Sehr spärlich besetzt die gedeckte Haupttribüne, nicht viel mehr Leute auf der 20.000 Menschen fassenden Tribüne nach der ersten Kurve. Laut eines Sprechers des Rings rechnet man mit insgesamt 35.000 Fans an den beiden Tagen. Eine optimistische Schätzung. 

Die Zuschauer, die live dabei waren, erlebten ein spannendes Rennen mit einem enttäuschten Tiroler und einer Farce am Ende: Zum dritten Mal in Folge siegte der Deutsche René Rast, der Sieg wurde ihm von zwei Teamkollegen geschenkt. 

Was war geschehen? Eigentlich fuhr Mercedes-Mann Daniel Juncadella als Erster über die Ziellinie. Doch der Spanier hatte sich beim Re-Start zwei Runden zuvor falsch verhalten und bekam eine Strafe  von 30 Sekunden. Und da die beiden Mercedes-Piloten Mike Rockenfeller und Nico Müller in der letzten Kurve noch ihren Teamkollegen René Rast vorließen, war der gerade noch Vierte plötzlich Sieger.  

„Es fühlt sich nicht wie ein Sieg an“, sagte Rast, der in der Gesamtwertung wieder  Punkte auf das Mercedes-Duo Paul di Resta (SCO) und Gary  Paffett (ENG) aufholte. „Natürlich will ich die Meisterschaft so lange wie möglich offen halten.“

DTM in Spielberg: Für Auer "wäre der Sieg drin gewesen"

Rene Rast hatte am Samstag die Nase vorn. 

Auer war grantig

Nach einem Magen-Darm-Virus sichtlich geschwächt und richtig grantig war Lucas Auer nach Rang sechs. Zum wiederholten Male in dieser Saison hatte sein Mercedes-Team gepatzt. Diesmal verlor der Lokalmatador beim Boxenstopp wichtige Sekunden und fiel hinter eine Gruppe von fünf Fahrern zurück. „Ich war so ziemlich der Schnellste da draußen, und ich wäre so gerne auf dem Podest gestanden“, sagte Auer. „Die Strategie war nicht schlecht und das Auto war mega. Aber beim Boxenstopp haben wir es weggeschmissen. Der Sieg wäre drin gewesen.“

Der Salzburger Philipp Eng fuhr mit seinem BMW ein kluges Rennen und kam von Startplatz 13 noch auf Rang acht. „Mein Auto war am Ende an allen vier Ecken beschädigt, aber das ist halt ein Kontaktsport“, sagte der 28-Jährige und dachte schon an das zweite Rennen am Sonntag (13.30/live ORFeins): „Der Traum vom Heimsieg lebt bis zur letzten Kurve.“

Renn-Ergebnis:

1. Rene Rast (GER) Audi RS 5 56:53,591 Min.
2. Mike Rockenfeller (GER) Audi RS 5 +0,705 Sek.
3. Nico Müller (SUI) Audi RS 5 0,887
4. Paul Di Resta (GBR) Mercedes-AMG C 1,153
5. Jamie Green (GBR) Audi RS 5 1,444
6. Lucas Auer (AUT) Mercedes-AMG C 1,553
7. Marco Wittmann (GER) BMW M4 6,730
8. Philipp Eng (AUT) BMW M4 6,752.

Gesamtwertung (nach 17 von 20 Rennen):

1. Di Resta 216 Punkte
2. Garry Paffet (GBR) Mercedes-AMG C 207
3. Rast 174
Weiter:
7. Auer 118
9. Eng 96

Kommentare