Diebstahl? Mercedes klagt einen Ingenieur

Mercedes befürchtet Datendiebstahl.
Das Weltmeister-Team befürchtet, dass ein Mitarbeiter Daten entwendet hat.

Spionage ist nicht nur bei Geheimdiensten ein Thema. Auch in der Formel 1 wird immer wieder versucht, vertrauliche Daten der Konkurrenz zu bekommen. Die größten Wellen zog die Spionageaffäre 2007: Damals erhielt McLaren illegal technische Informationen von Ferrari. Als Strafe wurden McLaren alle WM-Punkte in der Konstrukteurswertung abgezogen, und das Team musste zusätzlich 100 Millionen Dollar Strafe zahlen, es war die höchste Geldbuße, die bis dahin jemals weltweit im Sport verhängt worden war.

Nun gibt es offenbar einen ähnlich gearteten Fall, wenngleich in etwas kleinerem Umfang. Bloomberg.com berichtet, dass Mercedes AMG High Performance Powertrains, das die Motoren für das Team entwickelt, Ingenieur Benjamin Hoyle geklagt hat. Der ehemalige Mitarbeiter soll vertrauliche Daten illegal kopiert haben, etwa den Rennbericht vom Grand Prix von Ungarn. Das Pikante an der Sache: Hoyle hatte bereits im Mai seinem Team mitgeteilt, dass er zur Saison 2016 zu Ferrari wechseln wird. Daraufhin wurde er von allen Formel-1-Projekten abgezogen. Auch alle relevanten Daten wurden von seinem Laptop entfernt.

Dennoch soll sich Hoyle in der Folge Zugang zu Dokumenten verschafft und diese kopiert haben. Mit der Klage will Mercedes erreichen, dass der Ingenieur alle Daten ausnahmslos zurückgibt. in einem Statement schrieb Mercedes: "Das Unternehmen hat rechtliche Schritte eingeleitet, um sein geistiges Eigentum zu schützen." Zudem soll Hoyle eine Arbeitssperre erhalten und frühestens nach Ablauf der Saison 2016 zu Ferrari wechseln dürfen.

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