Bleibt Ex-Weltmeister Lorenzo im MotoGP-Transferpoker übrig?

MOTO-PRIX-ESP-JEREZ
Eine wichtige Personalie in der MotoGP steht vor der Klärung: Jorge Lorenzo könnte 2019 ohne Motorrad dastehen.

Das Fahrerkarussell in der MotoGP dreht sich schon seit Wochen mit beachtlichem Tempo - seit klar ist, dass Johann Zarco 2019 für das KTM-Werksteam an den Start gehen wird, werden die begehrten Werksmotorräder Stück für Stück weniger. Die wohl bedeutendste Figur auf dem Fahrermarkt ist der Ex-Weltmeister Jorge Lorenzo.

Lorenzo steht vor dem Abschied vom Ducati-Werksteam: Der Spanier steht auch in seinem zweiten Jahr auf der roten Diva deutlich im Schatten seines Teamkollegen Andrea Dovizioso, der seinen Kontrakt kürzlich um zwei weitere Jahre verlängert hat. Für Lorenzo, der ein Jahresgehalt im zweistelligen Millionenbereich kassiert, fehlt den Italienern mittlerweile nicht nur das Budget, sondern auch die Geduld. An seine Stelle wird wohl Danilo Petrucci ins Werksteam rücken - der Italiener sitzt auch 2018 schon auf einer Werksmaschine, allerdings im Pramac-Kundenteam.

Kein Bike mehr frei?

Für Lorenzo sind gute Optionen Mangelware. Eine Möglichkeit ist das Suzuki-Team - dort ist neben Alex Rins noch ein Werksmotorrad zu vergeben, und dessen aktueller Pilot Andrea Iannone ist seit heute aus dem Rennen. Der 28-Jährige hat seinen Abgang bestätigt, er wird wohl zu Aprilia wechseln, wo Scott Redding vor dem Aus steht. Allerdings: Suzuki steht dem Vernehmen nach kurz davor, Moto2-Jungstar Joan Mir in die Königsklasse zu befördern.

In den Werksteams von Yamaha und Honda sind die Plätze schon vergeben: Bei Yamaha haben Valentino Rossi und Maverick Vinales gültige Verträge, Marc Marquez ist bei Honda ebenfalls gesetzt, und sein Teamkollege Dani Pedrosa wird wohl in den nächsten Tagen seinen neuen Vertrag unterschreiben. Geht Mir zu Suzuki und bestätigt sich Iannones Wechsel zu Aprilia, sind alle Werksmotorräder vergeben - und Lorenzo bliebe am Ende übrig.

Qatar Motorcycle Grand Prix 2018

Scott Redding muss bei Aprilia wohl nach nur einem Jahr wieder den Koffer packen.

Glück für den 31-Jährigen: MotoGP-Promoter Dorna will den Spanier ungern verlieren - und könnte sich in diesem Fall darum bemühen, ihm ein Motorrad zu beschaffen. Das könnte dann wieder eine Yamaha sein, denn das Marc-VDS-Honda-Team steht aufgrund interner Ungereimtheiten vor dem Aus und könnte durch ein von Petronas finanziertes malayisches Yamaha-Team ersetzt werden. Dort dürfte dann Platz für Lorenzo und den malaysischen Tech3-Yamaha-Fahrer Hafizh Syahrin sein.

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