Melzer in Wien weiter, Thiem nicht

Melzer in Wien weiter, Thiem nicht
Österreichs Nummer 1 feierte in der Stadthalle seinen neunten Sieg in Folge, er ist in Wien seit 2008 unbesiegt.

Nicht nur die Tennisspieler sorgen für glanzvolle Auftritte in der Wiener Stadthalle, sondern auch die leicht bekleideten, tanzenden Putzfrauen der Sponsorfirma.

Während die heißen Feger die rund 3000 Stadthallengäste unterhielten, behielt Jürgen Melzer seine weiße Weste in Wien. Österreichs Topmann schlug bei seinem heurigen Erstauftritt im Achtelfinale den Spanier Guillermo Garcia Lopez 7:5, 6:1.

Der Niederösterreicher ist damit erfreulicherweise seit 10. Oktober 2008 in der Stadthalle unbesiegt - damals scheiterte er im Viertelfinale am Spanier Feliciano Lopez. Am Donnerstag siegte er zum neunten Mal in Folge. "Es ist toll, dass mich das Publikum trotz des schwachen Herbstes so gut unterstützt hat", sagt der Sieger über die Besucher. "Ich bin erleichtert und habe vor allem sehr gut aufgeschlagen", sagt der Sieger über sich.

Das kann aber der nächste Gegner noch ein bisschen besser. Kevin Anderson, der 2,02-Meter-Mann aus Südafrika, schlägt am liebsten Asse und tut dies auch mit dem zweiten Aufschlag. 630 hatte er vor dem Wiener Turnier serviert und liegt damit im inoffiziellen Jahresranking auf Platz vier. In der Stadthalle konnten sich der Waldviertler Andreas Haider-Maurer und der Zyprier Marcos Baghdatis ein Bild von Andersons bester Waffe machen. Melzer ist in dieser Wertung die Nummer 43. "Ich bin der routinierte Spieler, das ist mein Vorteil", sagt der 30-Jährige vor der Partie mit dem 25-Jährigen am Freitag (nicht vor 16:30 Uhr).

Talentprobe

Melzer in Wien weiter, Thiem nicht

Zuvor zeigte Dominic Thiem, der 18-Jährige, der am Dienstag die Karriere von Thomas Muster beendet hatte, dass er das Zeug zu einem Topspieler hat. Zumindest phasenweise. Thiem unterlag zwar dem Belgier Steve Darcis 2:6, 2:6, sorgte aber mit einigen guten Bällen für Applaus. Trotzdem zu wenig für den strengen Coach Günter Bresnik: "Dominic hat nicht das gebracht, was er kann. Er hat zwar gezeigt, dass er mit den Topleuten mitspielen kann, das Niveau aber nicht eine Stunde lang halten können."

Thiem, der in Wien nach Kitzbühel und Bangkok sein drittes ATP-Turnier spielte, sieht es ähnlich: "Ich habe leider nicht das bringen können, was ich im Training spielen kann", sagt der Verlierer, der als Trostpreis 20.000 Euro kassiert. Jetzt wechselt Thiem die Bühne, am Freitag fliegt er gemeinsam mit Bresnik nach Antalya, wo er nicht baden gehen will, sondern ab Samstag Qualifikation für ein Future spielen wird. Heuer ist Thiem noch einmal bei einem Challenger in Salzburg (12. November) zu sehen. Ende des nächsten Jahres sollen die Top 200 geknackt werden. Der Aufschlag passt schon, Thiem serviert recht konstant mit 215 bis 220 km/h (Vergleich: Muster schlug mit 180 km/h auf).

Schon eine Stadthallen-Geschichte lang kein Junior mehr ist Tommy Haas. Der Deutsche, der schon zum neunten Mal in Wien spielt und 2001 gewonnen hat, steht im Viertelfinale. Der 33-Jährige, der von der ATP nur noch als 273. bester Spieler geführt wird, schlug den Schützling von Werner Eschauer, den Slowenen Aljaz Bedene 4:6, 6:4, 6:1.

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