Melzer in Memphis im Finale

Ein Tennisspieler schlägt einen Ball mit seinem Schläger.
Der Österreicher besiegt den als Nummer 3 gesetzten Tschechen Radek Stepanek in drei Sätzen.

Vor Turnierbeginn hätte er wohl selbst nicht daran geglaubt: Jürgen Melzer, der sich vor einer Woche bei einem Sturz im Hotel eine knöcherne Absprengung an der großen Zehe zugezogen hatte, setzte seinen Erfolgslauf in Memphis fort und steht im Endspiel.

Der 30-jährige Niederösterreicher rang am Samstag nach dem topgesetzten John Isner (USA) auch die Nummer 3 des Turniers, Radek Stepanek, nieder und qualifizierte sich für sein insgesamt elftes Finale auf der ATP-Tour. Melzer besiegte den drei Jahre älteren Tschechen nach 2:02 Stunden mit 6:4, 3:6, 6:3 und steht damit erstmals seit seinem zweiten Wien-Titel 2010 wieder in einem Endspiel auf der Tour.

Melzer zeigte über weite Strecken wieder ausgezeichnetes Hallentennis bei dem mit insgesamt 1,155 Millionen Dollar dotierten ATP-500-Turnier. Mit einem Break zum 4:3, auch unter Mithilfe Stepaneks, holte sich Österreichs Nummer 1 nach 36 Minuten den ersten Satz. Zwar musste der Deutsch Wagramer dem Tschechen, der im Ranking als 28. (noch) zehn Plätze vor ihm liegt, nach einem Serviceverlust zum 2:4 den zweiten Durchgang überlassen, am Ende setzte sich der Linkshänder aber doch durch – nicht zuletzt dank guter Aufschlagleistung und seiner hervorragenden Rückhand. Es war im insgesamt dritten Duell mit Stepanek der dritte Sieg für Melzer.

Gegen Raonic

Nur noch ein Erfolg fehlt dem österreichischen Sportler des Jahres 2010 zum perfekten Auftakt seiner US-Tour. Melzers elftes Finale auf der Tour am Sonntagabend um 22 Uhr überträgt ORF Sport+ live. Der Gegner heißt Milos Raonic (CAN/4), der den Deutschen  Benjamin Becker 6:4,6:4 besiegte. Gegen den aufstrebenden 21-jährigen Raonic, aktuell 35. im Ranking, hat Melzer bisher noch nie gespielt

Mit den bereits jetzt sicheren 300 ATP-Punkten wird sich der 38. im Ranking wieder in die Top 30 schieben. Außerdem hat sich Melzer schon 125.300 US-Dollar Preisgeld (93.424 Euro) erspielt. Im Finale geht es um seinen vierten Titel nach Bukarest 2006 und zweimal Wien (2009, 2010). Bei einem ATP-500-Turnier ist Melzer im Einzel bisher erst einmal im Endspiel gestanden, als er 2010 in seinem bisher besten Jahr in Hamburg den Titel verpasste.

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