Mellouli Erster mit Gold in Becken und Freiwasser

Ein Schwimmer mit der Nummer 15 auf der Hand jubelt im Wasser.
Der Tunesier Oussama Mellouli ist der erste Schwimmer, der im Becken und im Freiwasser Olympia-Gold geholt hat.

Der 1.500-m-Olympiasieger von Peking gewann am Freitag in London über 10 km und entschädigte sich damit für die verpasste Titelverteidigung auf der längsten Beckendistanz. Über 1.500 m hatte er vor einer Woche Bronze geholt.

Nach dem Überraschungscoup im Hyde Park denkt der erste tunesische Doppel-Olympiasieger über sein Karriereende nach. "Ich glaube nicht, dass ich das noch toppen kann. Es sollte ein guter Zeitpunkt sein, den Sport nach dieser unglaublichen Goldmedaille zu verlassen", sagte der 28-Jährige.

Der sportliche Lebenslauf des Ex-Weltmeisters weist mit einer 18-monatigen Dopingsperre wegen eines Amphetamin-Nachweises im Jahr 2006 aber auch einen dunklen Fleck auf. Durch die im Herbst 2007 rückwirkend ausgesprochene Sperre wurde Mellouli unter anderem sein WM-Titel von 2007 über 800 m aberkannt. Kurz nach seiner Zwangspause holte er in Peking den Olympiatitel sowie bei der WM 2009 in Rom Gold über 1.500 sowie Silber über 400 und 800 m.

Speziell ist auch der am Vortag fixierte 10-km-Sieg von Eva Risztov. Die Ungarin hatte nach der Montreal-WM 2005 ihre internationale Becken-Karriere noch 19-jährig beendet, nachdem sie 2003 in Barcelona dreifache Vize-Weltmeisterin geworden war. Ein bloßer Telefonanruf eines Club-Präsidenten bewog sie 2009 dazu, ihre Laufbahn wieder aufzunehmen. Erstmals war Risztov vor London nun wieder bei der Debrecen-EM mit dem Gewinn mit Silber und Bronze in Erscheinung getreten.

Mellouli - bisher Trainingspartner von Markus Rogan - wie Risztov hatten sich ihre Olympia-Ticket im Juni mit Siegen beim Qualifikationsrennen in Setubal/Portugal gesichert, nachdem die WM-Top-Ten seit einem Jahr fix qualifiziert gewesen waren. Letztlich hat sich nun die überlegenere Technik der gelernten Beckenschwimmer gegen die Freiwasser-Elite durchgesetzt. Das wurde wohl auch dadurch begünstigt, dass in einem ruhenden Gewässer und nicht im Meer geschwommen wurde.

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