Mayweather schlägt Pacquiao

Als Jahrhundertkampf war das Ereignis in Las Vegas angekündigt worden, der Fight hielt nicht, was er versprochen hatte. Floyd Mayweather schlug Manny Pacquiao klar nach Punkten ( 118:110, 116:112 und 116:112) und hält nun im Weltergwicht neben den WM-Gürtel nach WBC und WBA-Version auch jenen der WBO-Version.
Floyd Mayweather bleibt auch in seinem 48. Profi-Duell ungeschlagen. „Zunächst einmal möchte ich Gott für diesen Sieg danken, jetzt weiß ich, warum Pacquiao so berüchtigt ist. Er ist ein cleverer Kämpfer“, sagte der US-Star und will im September wieder in den Ring steigen. Pacquiao sah sich hingegen vorne: „Ich habe gewonnen“, sagte er.
Die Einnahmen des Kampfes sollen bis zu 400 Millionen Dollar (357 Millionen Euro) betragen. Mayweather soll 140 bis 180 Millionen US-Dollar erhalten, Pacquiao bekommt 100 bis 120 Millionen Dollar.
Das mit Spannung erwartete und als Kampf des Jahrhunderts titulierte Aufeinandertreffen begann mit reichlich Verspätung. Zahlreiche kurzentschlossene Käufer des Pay-Per-View in den USA sorgten laut der amerikanischen Kabelanbieter für die Verzögerung.
Schon der Einlauf demonstrierte nach der Wartezeit den Unterschied der beiden Kämpfer: Pacquiao tänzelte lächelnd im weißen Shirt in den Ring, der als protzig verschriene Mayweather stapfte mit grimmiger Miene und goldbesetzter Kapuzenweste aus der Kabine, wurde vom Publikum ausgebuht.
Und der vier Zentimeter größere Favorit spielte gleich seine Reichweitenvorteile aus, setzte mit rechts in der ersten Runde einige Körpertreffer und dominierte zunächst. Vor den Augen der zahlreichen Prominenten von Steffi Graf und Andre Agassi in Reihe zwei über Basketball-Legende Michael Jordan bis zu den Schauspielern Mark Wahlberg und Clint Eastwood begann Pacquiao überraschend zurückhaltend. Unter lauten „Manny, Manny“-Rufen der Zuschauer wurde „Pac Man“ erst nach dem ersten Abtasten aktiver, setzte Mayweather immer stärker mit seinem Trommelfeuer an Fäusten unter Druck.
In Runde vier drängte Pacquiao seinen Kontrahenten an die Seile, landete einen klaren Treffer zum Kopf. Mayweather reagierte gereizt, übernahm wieder die Kontrolle. Der erfahrene Ringrichter Kenny Bayless ermahnte beide, den Kampf sauber zu halten. Aufreizend lässig lächelte Mayweather die Attacken seines flinkeren, aber auch ungenauer schlagenden Gegners weg. „Floyd nimmt einige Körpertreffer und Pacquiao wird nicht müde“, analysierte Ex-Schwergewichtschampion Evander Holyfield bei ESPN. Dennoch zeigte Mayweather insgesamt die klareren Aktionen, lag auf den Zetteln der Punktrichter deutlich vorne.
Im letzten Viertel war den Athleten ihr fortgeschrittenes Box-Alter anzumerken, das Tempo des Kampfes nahm deutlich ab. Vor der Schlussrunde umarmten sich beide, in der letzten Minute startete Pacquiao noch einmal einen Verzweiflungsangriff. Mayweather riss schon kurz vor dem Schlussgong die Arme nach oben und braucht nun nur noch einen Erfolg zum Rekord der ebenfalls ungeschlagenen Box-Legende Rocky Marciano. Für Pacquiao war es hingegen im 65. Kampf die sechste Niederlage.
Floyd Mayweather: "Zunächst einmal möchte ich Gott für diesen Sieg danken. Danke an alle Fans, die nach Vegas gekommen sind und Hut ab vor Manny Pacquiao. Ich wurde nicht oft getroffen, habe schlau geboxt. Er ist ein tougher Konkurrent. Ich habe noch einen Fight mit Showtime und werde im September wieder boxen. Wenn die Geschichtsbücher geschrieben werden, wird sich die Warterei auf diesen Kampf gelohnt haben."
Manny Pacquiao: "Es war ein guter Kampf. Ich habe ihn oft getroffen und glaube, dass ich den Kampf gewonnen habe. Er hat sich gut bewegt, ist nicht stehen geblieben, so dass ich ihn treffen konnte. Ich dachte, dass ich vorne liege, deshalb habe ich zum Ende hin nicht mehr so attackiert."
George Foreman auf Twitter: "PacquiaoMayweather war ein guter Kampf. Floyd Mayweather hat den Kampf mit seinem linken Jab gewonnen, aber Manny Pacquiao hat eine Show geliefert. Seid stolz!"
Mike Tyson auf Twitter: "Auf das haben wir fünf Jahre gewartet... #unbeeindruckt"
Oscar de la Hoya auf Twitter: "Sorry Boxfans. Nennt mich oldschool, aber ich mag es, wenn die Fans einen actiongeladenen Kampf sehen, der ihr Geld wert ist."
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