Nach herber Enttäuschung zum Verhandlungstisch

Ich will mich bei den Fans entschuldigen, ich habe eine wirklich schlechte Leistung abgeliefert“, sagte Marcos Nader am Tag nach der Niederlage gegen den Italiener Emanuele Blandamura.
Der Stachel der Enttäuschung sitzt tief. Der Mittelgewichtsboxer verlor Samstagnacht erstmals einen Profi-Kampf und damit auch den EU-Gürtel, den er im April 2013 nach einem Sieg über den Spanier Roberto Santos erworben hatte.
Von einer peinlichen Niederlage war Österreichs Bester dennoch entfernt, von „Blabla“ (Blandamura-Blamage) kann keine Rede sein: Nader verlor erst nach zwölf Runden knapp nach Punkten – zwei der drei Kampfrichter sahen den unbesiegten Italiener vorne. Nader tat sich jedoch von Beginn an schwer, gegen den wieselflinken 34-jährigen Blandamura Treffer zu landen. Gründe? „Ich habe für diesen Kampf schlechte Sparringpartner gehabt. Er ist ein Arbeiter, ich hatte viele Sparringpartner, die kleiner sind als er. Aber das soll keine Ausrede sein.“
Zukunftsfragen
Demnächst müssen Kämpfe auf dem runden Tisch ausgetragen werden, der Vertrag mit seinem Boxstall läuft aus. „Mit Sauerland hab’ ich in den nächsten Tagen ein Gespräch, um über die Zukunft zu beraten“, sagt Nader, der nun ein paar Tage Urlaub mit seiner Verlobten Sandra Soknic macht, die er im Juni ehelichen wird.
Der Pluspunkt für den Wiener, der im April nach einem Sieg über den Spanier Roberto Santos den EU-Gürtel nach Österreich holte, ist sein Alter: Nader wird am 1. März erst 24 und hat dennoch bereits 20 Profi-Kämpfe in seinen Beinen. Also Zeit genug. „Ich habe einen verdammten Fight verloren, nicht aber den Willen, weiterzukämpfen. Den hab’ ich jetzt noch mehr als je zuvor.“
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