Wiesberger greift nach zweitem Sieg in Atzenbrugg

Moving Day wird der dritte Tag eines Golfturniers genannt. Weil am dritten von vier Bewerbstagen üblicherweise keine Entscheidungen fallen, sondern die Spieler lediglich auf der Ergebnistafel rauf oder runter wandern.
Bernd Wiesberger ist am Samstag, dem dritten Tag der Lyoness Open in Atzenbrugg, nicht gewandert, der Burgenländer ist gestürmt. In die Spitze. Mit einer fabelhaften 66er-Runde (sechs Schläge unter dem Platzstandard) und gesamt neun Schlägen unter Par hielt der 28-Jährige seine Siegchancen beim Heimturnier am Leben.
Auf den führenden Niederländer Joost Luiten, der am Samstag ebenfalls eine 66 ins Clubhaus brachte, fehlen Wiesberger nur zwei Schläge. Damit dürfen sich die Besucher am Sonntag über ein Grande Finale freuen: Wiesberger gegen Luiten. Lokalmatador gegen Titelverteidiger. Darauf haben sich die Lyoness Open zugespitzt. Dem drittplatzierten Zanotti aus Paraguay fehlen bereits vier Schläge auf die Spitze.
Österreichs bester Golfer zeigte sich am Samstag bei hochsommerlichen Bedingungen im Diamond Country Club in blendender Verfassung und behielt kühlen Kopf. Die von der Sonne ausgetrockneten Endspielzonen waren schnell und giftig, daraus konnte Wiesberger das nötige Kapital schlagen. Sieben Birdies standen nur einem Schlagverlust gegenüber. Die Runde des Burgenländers erinnerte an den Finaltag der Lyoness Open 2012. Damals hatte er mit sechs Birdies auf den letzten neun Löchern noch den viel umjubelten Heimsieg beim European-Tour-Turnier im Tullnerfeld gefeiert.
Blick über den Teich
Für Wiesberger geht es nicht bloß um den Siegerscheck in der Höhe von 166.660 Euro, sondern auch um Historisches. In der kommenden Woche steigen in Pinehurst die US Open. Für das zweite Major-Turnier des Jahres war noch nie ein Österreicher qualifiziert. Wiesberger könnte auf den letzten Drücker noch in das elitäre Starterfeld der weltbesten 60 Golfer rutschen. Dafür nötig ist allerdings ein Sieg oder ein alleiniger zweiter Platz in Atzenbrugg. "Ein USA-Flug am Montag ist auf alle Fälle reserviert", hatte Wiesberger vor Turnierstart in Atzenbrugg gesagt.
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