Lustloser Kyrgios sorgte für Aufsehen
Der australische Tennis-Exzentriker Nick Kyrgios hat mit einem lustlosen Auftritt bei seinem Achtelfinal-Aus in Wimbledon und dem anschließenden Statement für Aufsehen gesorgt. Bei der Dreisatzniederlage gegen den Briten Andy Murray lieferte Kyrgios mit insgesamt nur zehn gewonnenen Games (5:7,1:6,4:6) einen zwiespältigen, lustlosen Auftritt ab.
Den ersten Satz verlor er noch knapp und kämpfte auch um schwer retournierbare Bälle, danach verlor der 21-Jährige komplett den Faden. "Als ich den ersten Satz verlor, verlor ich einfach den Glauben", sagte Kyrgios, der seine Leistung selbst als "ziemlich erbärmlich" bezeichnete. Beim Seitenwechsel nahm er nicht auf der Bank Platz, sondern schlenderte hinter der Grundlinie umher. Generell gab die Nummer 18 der Weltrangliste nach dem Spiel einen wenig professionellen Einblick in sein Seelenleben. "Ich habe schon früher gesagt, dass ich den Sport nicht liebe. Aber ich weiß einfach nicht, was ich ohne ihn tun soll", meinte Kyrgios.
Matchvorbereitung mit Computerspielen
Schon in der Vorbereitung auf das Match wendete der Australier unkonventionelle Methoden an. "Um ehrlich zu sein, ich bin heute morgen aufgewacht und habe Computerspiele gespielt. Ist das die beste Vorbereitung? Ich weiß es nicht. Aber es machte Spaß", sagte Kyrgios. Die Lustlosigkeit befällt den Jungstar nach eigenen Angaben auch im Training immer wieder, wie er erklärte: "In einer Woche bin ich sehr motiviert zu spielen und zu trainieren. Ich freue mich wirklich darauf, auf den Platz zu gehen. In einer anderen Woche mache ich einfach nichts."
An der Tatsache, dass er ohne permanenten Trainer auf der Tour unterwegs ist, möchte Kyrgios dennoch nichts ändern. "Ich kenne wirklich keinen Trainer, der dafür geeignet wäre. Einfach tun, was ich will. Ich glaube, das gefällt mir", sagte Kyrgios. Die US-Tennislegende John McEnroe, der sportlich eine hohe Meinung von Kyrgios hat, sieht den Australier am Scheideweg. "Ich hoffe, er erkennt die Zeichen der Zeit, bevor das chronisch und irreparabel wird. Er muss sich selbst fragen, wie sehr er der beste Spieler der Welt werden will", sagte McEnroe in der BBC.
Doppel soll für Eklat gesorgt haben
Doch nicht nur Kyrgios machte in Wimbledon von sich reden. So sollen sich der Urugayer Pablo Cuevas und sein Doppelpartner Marc Granollers gleich mehrere Fehltritte erlaubt haben. Im Drittrunden-Spiel gegen Marray/Shamasdin hatte ihnen Schiedsrichterin Aurelie Tourte eine Toilettenpause verweigert. Die Konsequenz: Cuevas soll laut Zeugenberichten heimlich in eine Balldose uriniert haben. Die Offiziellen in Wimbledon dementierten diese Version, es gab aber eine Verwarnung zu diesem Zeitpunkt.
Dem nicht genug trat das Duo beim Stand von 12:13 im fünften Satz und eines Punktabzuges wegen Ballwegschlagens kurzerhand in einen Sitzstreik. Dieser konnte erst nach fünf Minuten beendet werden. Was folgte war der Matchverlust, 12:14. Nach der Niederlage brannten den beiden Spielern dann endgültig die Sicherungen durch. Eine Beleidigung Richtung Schiedsrichterin folgte ebenso, wie der Wurf einer Balldose. Die Französin wurde schließlich in Begleitung des Sicherheitspersonal vom Platz geführt.
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