Linger-Brüder bei WM auf Medaille programmiert
Denn zum Auftakt der dreitägigen Titelkämpfe am Freitag steht der Doppelsitzerbewerb auf dem Programm. Als große Favoriten gehen dabei die Tiroler Brüder Andreas und Wolfgang Linger ins Rennen, aber auch Peter Penz mit Georg Fischler werden Medaillenchancen eingeräumt.
Von Gold wollte Andreas Linger im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur jedoch nicht sprechen: "Aber eine Medaille wollen wir auf jeden Fall. Für Gold muss halt schon sehr viel zusammenpassen." Auch zeigte Linger großen Respekt vor dem zweiten österreichischen Doppel Penz/Fischler, den beiden deutschen Duos Tobias Wendl/Tobias Arlt und Toni Eggert/Sascha Benecken sowie den Südtirolern Christian Oberstolz/Patrick Gruber.
Die Favoritenrolle wollen der 30-jährige Andreas und sein ein Jahr jüngerer Bruder Wolfgang gar nicht abstreiten. Die beiden holten 2006 in Italien und 2010 in Kanada Olympiagold. Sind bei der WM Titelverteidiger, nachdem sie auch bereits 2003 in Sigulda (LAT) zu WM-Gold gerast waren, und außerdem Weltcup-Spitzenreiter. "Und nicht zu vergessen, die Bahn in Altenberg liegt uns, da haben wir schon vier Weltcuprennen gewonnen", erinnerte Andreas.
Der Druck der Favoritenrolle lässt die Lingers jedoch kalt. "Wir haben genug Routine", bekannte Andreas. "Der Druck 2006 in Turin war groß, auch in Vancouver, als jeder von uns das Verteidigen von Olympiagold erwartet hat, war er groß, wir haben das immer weggesteckt." Und Wolfgang, der vor einem Jahr Vater eines Buben geworden ist, ergänzte: "Es gibt auch Wichtigeres als WM-Gold."
Der WM-Titel ist in dieser Saison auch nicht das vordergründige Ziel der beiden Absamer. "Wir wollen endlich zum ersten Mal den Gesamtweltcup gewinnen", betonte Andreas. Da liegen die beiden zwei Rennen vor Schluss 15 Punkte vor den deutschen Titelverteidigern Wendl/ Arlt. "Aber bitte nicht falsch verstehen, selbstverständlich kämpfen wir bei der WM um Gold, und würden das auch mit zwei, drei Bier feiern", schickte Wolfgang nach.
Während die Favoritenstellung den beiden Tirolern keine Probleme bereitet, kämpfen sie in Altenberg mit der Eiseskälte. An den Trainingstagen hatte es zum Teil minus 25 Grad, auch für die Rennen werden Temperaturen unter minus zehn Grad erwartet. "An die Kälte haben wir uns gewöhnt. Das Problem ist das beschlagene Visier, aber da haben wir auch schon einen Trick gefunden", verriet Andreas.
Für Tobias Schiegl, der 1996 in Altenberg mit seinem Cousin Markus Schiegl Doppelweltmeister wurde und jetzt im österreichischen Team als Trainer arbeitet, sind die Lingers die großen Favoriten. "Ihre schärfsten Konkurrenten sind sicherlich Wendl/Arlt", analysierte Schiegl im Vorfeld und ergänzte: "Penz/Fischler darf man nicht vergessen. Die beiden sind einfach unberechenbar."
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