Gold-Geherin findet Ziel erst im dritten Versuch
Erst ihr dritter "Zieleinlauf" hat der russischen Geherin Jelena Laschmanowa am Dienstag bei der Leichtathletik-WM in Moskau tatsächlich auch die Goldmedaille gebracht. Nachdem die 21-jährige Olympiasiegerin nach dem Rundkurs am Moskwa-Fluss ins Luschniki-Stadion gekommen war, bremste sie erst 400 und dann noch einmal 200 m vor dem Ende kurz ab und musste von Zuschauern und Kampfrichtern weitergewunken werden. Ihre zweitplatzierte Teamkollegin Anisja Kirdjapkina machte keinen Hehl daraus, dass sie diesen Fehler eiskalt ausgenützt hätte - aber der Rückstand war zu groß.
"Die Kampfrichter haben uns nicht gesagt, dass wir noch eine Runde im Stadion gehen müssen. Der Trainer hat mit uns gesprochen, aber ich habe das nicht richtig verstanden. Und das Männer-Rennen habe ich auch nicht gesehen, sonst wäre mir das klar gewesen", versuchte Studentin Laschmanowa ihr Missgeschick zu erklären. "Ich wusste von den Trials, wie es abläuft. Ich habe versucht, es den Mädchen vor dem Start zu sagen, aber keine hat mir wirklich Aufmerksamkeit geschenkt", meinte Kirdjapina, die letztlich nur drei Sekunden hinter der Siegerzeit von 1:27:08 Stunden der Weltrekordlerin lag.
"Als ich gesehen habe, dass sie immer langsamer geworden ist, habe ich das Tempo erhöht. Wäre das Rennen noch hundert Meter länger gegangen, hätte ich sie überholen können", sagte Kirdjapina ganz unverblümt. Fast wäre es ein russischer Dreifacherfolg geworden, aber Wera Sokolowa wurde auf dem letzten Kilometer als Drittplatzierte disqualifiziert. Bronze holte sich die Chinesin Liu Hong in 1:28:10. Aus gesundheitlichen Gründen nicht mit dabei war die dreifache Weltmeisterin und Titelverteidigerin Olga Kaniskina (Russland).
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