Schrott scheidet bei WM verletzt aus

Eine Hürdenläuferin kniet erschöpft auf der Bahn.
Die Hürdensprinterin verletzt sich beim Halbfinal-Lauf in Peking. In Tränen aufgelöst humpelt sie davon.

Für Beate Schrott hat das Comeback bei einem Großereignis auf Weltebene mit Tränen geendet. Die Hürdensprinterin musste ihren Halbfinallauf bei der Leichtathletik-WM am Freitag in Peking verletzt abbrechen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht humpelte die Niederösterreicherin von der Bahn, in Tränen aufgelöst befürchtete sie "was Ärgeres" und begab sich gleich in ärztliche Behandlung.

Beate Schrott bei einem Hürdenlauf in Peking 2015.
ABD0053_20150828 - PEKING - CHINA: ZU APA0344 VOM 28.8.2015 - Die Österreicherin Beate Schrott ist am Freitag, 28. August 2015, bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Peking im Halbfinale über 100 Meter Hürden verletzt ausgeschieden. - FOTO: APA/EPA/SRDJAN SUKI
Schrott absolvierte in dem 100-m-Lauf acht Hürden korrekt, lief dann aber in die neunte rein und stolperte bis kurz vor die Ziellinie weiter. Geschockt blieb sie auf der Bahn sitzen. Sogleich waren Helfer bereit, die sich auf die Seite führten, in einen Rollstuhl setzten und aus dem "Vogelnest" schieben wollten. Nach wenigen Metern stand die Athletin aber wieder auf und schleppte sich selbst an der Mixed Zone vorbei in die Stadion-Katakomben.

"Glaube, dass das was Ärgeres ist"

Dort wurde sie sofort von ÖLV-Sportdirektor Hannes Gruber in Empfang genommen, der sie zum Teamarzt brachte. "Ich habe beim Laufen was gespürt und gedacht, es wird gehen. Aber nun glaube ich, dass das was Ärgeres ist, ich habe mich verletzt", sagte die 27-Jährige.

Schrott hatte nach fast einwöchiger Zwangspause wegen einer schmerzhaften Muskelverhärtung am Beinbeuger erstmals am Mittwoch wieder Hürdentraining gemacht, im Vorlauf am Donnerstag war sie schmerzfrei gewesen. "Ich bin irrsinnig froh, dass ich schmerzfrei laufen konnte. Das war natürlich in den vergangenen Tagen nicht optimal, aber ich habe versucht, ruhig zu bleiben", hatte die Olympia-Achte und Freiluft-EM-Dritte von 2012 gemeint.

Eine enttäuschte Leichtathletin namens Schrott wird im Rollstuhl von Betreuern weggebracht.
ABD0056_20150828 - PEKING - CHINA: ZU APA0344 VOM 28.8.2015 - Die Österreicherin Beate Schrott ist am Freitag, 28. August 2015, bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Peking im Halbfinale über 100 Meter Hürden verletzt ausgeschieden. - FOTO: APA/EPA/SRDJAN SUKI
Im Halbfinale wollte sie die Verbesserung der Saisonbestleistung von 12,92 Sekunden anpeilen. Damit wäre eine gute Platzierung möglich gewesen, ihr bisher einziges WM-Ergebnis hat sie von 2011 in Daegu stehen, als sie 18. wurde. Das Ziel für die Peking-WM war realistisch gesteckt, mit ihrem neuen Trainer Rana Reider hatte sich für das erste Jahr der Zusammenarbeit das WM-Semifinale vorgenommen.

Schrott hat schwierige Jahre hinter sich. 2013 hatte sie sich auf die Freiluft-Saison konzentriert, musste ihr Antreten bei der Moskau-WM wegen einer Oberschenkelverletzung aber absagen. 2014 kam sie bei der Hallen-WM in Sopot über den Vorlauf über 60 m Hürden nicht hinaus, zur Freiluft-EM in Zürich reiste sie nach neunwöchiger Pause wegen einer Oberschenkelverletzung und ohne große Wettkampfpraxis und schied als Letzte ihres Vorlaufes als Gesamt-27. aus. An der Hallen-EM heuer in Prag hatte sie wegen einer Viruserkrankung nicht teilgenommen.

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