Bericht: Kenias Funktionäre nahmen Geld von Sponsor
Die Leichtathletik wird in ihrer schwersten Krise von einem neuen Korruptionsvorwurf erschüttert. Laut einem Bericht der Sunday Times sollen drei kenianische Funktionäre, unter ihnen IAAF-Vorstandsmitglied David Okeyo, sich mit fast 700.000 US-Dollar privat bereichert haben. Das Geld sei ursprünglich von Sponsor Nike an den kenianischen Leichtathletik-Verband überwiesen worden.
Ein Sprecher des Weltverbandes bestätigte der Nachrichtenagentur AP am Sonntag, dass die IAAF in dem Fall bereits ihre Ethikkommission eingeschaltet hat. Neben Okeyo, Vizepräsident des kenianischen Verbandes, sollen sich auch dessen Präsident Isaiah Kiplagat und ein weiterer kenianischer Funktionär bereichert haben. Laut Sunday Times habe die kenianische Polizei das Trio bereits einvernommen.
Russland will rasche Reformen
Nach dem Weckruf durch eine historische Strafe will die Sportgroßmacht Russland zügig Reformen einleiten und einen Bann für Olympia in Brasilien abwenden. Sommerspiele 2016 ohne russische Leichtathleten - erstmals seit dem Boykott 1984? Mit diesen düsteren Gedanken wollen sich die Mächtigen in Moskau gar nicht erst befassen. Doch wenn den Worten nicht schnell Taten folgen, droht bei den Spielen am Zuckerhut in der olympischen Kernsportart ein „Rio ohne Russen“.
Als Konsequenz aus dem gigantischen Dopingskandal soll die gesamte Führungsriege im russischen Leichtathletik-Verband (WFLA) ausgewechselt werden. Auf einer Sondersitzung am 16. Jänner will man neue, unbelastete Funktionäre wählen. Die zweifache Olympiasiegerin Swetlana Masterkowa wolle sich um den Chefposten bewerben, gab das Sportministerium in Moskau am Sonntag bekannt. Eine Kandidatur von Weltklasse-Stabhochspringerin Jelena Issinbajewa sei offen, hieß es.
„Die Politik des IOC ist vollkommen klar: Strafe für die Gedopten und ihre Hinterleute, Schutz für die sauberen Athleten. Und das muss für alle weltweit gelten“, sagte Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees. Die russische Leichtathletik könne ihre größte Krise überwinden, „aber nicht unbeschadet“, betonte Bach. Das IOC werde nicht zögern, „weitreichende Strafen gegen die Betroffenen - insbesondere den Ausschluss von zukünftigen Olympischen Spielen - zu verhängen“.
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