IAAF berät über Olympia-Ausschluss von Russland

Auch die aktuelle Doping-Welle wird beim Meeting in Monaco thematisiert.

Im Schatten des gerade erst beginnenden Meldonium-Skandals tagt am Donnerstag und Freitag das Council der IAAF in Monaco. Eines der Themen beim Meeting des 27-köpfigen Gremiums wird der mögliche Ausschluss der russischen Leichtathleten von den Olympischen Spielen im Sommer sein.

Nachdem im vergangenen Jahr der gigantische Doping-Skandal im russischen Leichtathletik-Verband aufgedeckt worden war, hatte die IAAF Russland bis auf Weiteres von allen internationalen Bewerben ausgeschlossen. Hoffnung auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro macht sich der russische Verband vor allem aufgrund der angekündigten, tiefgreifenden Reformen. Ob und inwieweit diese Reformen bisher stattgefunden haben, darüber wird Rune Andersen, Leiter der zuständigen IAAF-Taskforce, am Freitag erstmals Bericht erstatten.

Ein Ausschluss Russlands von Olympia ist wahrscheinlich

Allerdings darf bezweifelt werden, dass Andersens Bericht positiv ausfallen wird. Die jüngsten Enthüllungen im Meldonium-Skandal legen nahe, dass der Doping-Skandal über die Grenzen der Leichtathletik hinaus im russischen Sport verankert ist. Auch wenn Russlands Sportminister Witali Mutko zuletzt eine Reihe von Maßnahmen und Ermittlungen zum Meldonium-Skandal ankündigte - das Vertrauen der IAAF in den russischen Reformwillen ist längst verloren. Ein Ausschluss von Olympia erscheint daher vor dem Beginn der Tagung wahrscheinlich.

Aber nicht nur Russland und die möglichen Konsequenzen des aktuellen Doping-Skandals sind in Monaco ein Thema, auch die Zukunft des Verbandes selbst wird diskutiert werden. Die IAAF war zuletzt stark in Verruf geraten, hatte doch der erst Ende 2015 zurückgetretene langjährige Präsident, Lamine Diack, ein System der Korruption an der Spitze des Weltverbandes etabliert.

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