Hoffen auf Gatlin-Show in Linz

Ein schwarzer Athlet in einem rot-weiß gestreiften Trikot jubelt mit erhobenen Armen.
Mit dem US-Amerikaner soll heuer der 20 Jahre alte Stadionrekord fallen.

Mit Justin Gatlin kommt am Montag der heuer schnellste Mann der Welt über 100 m auf die Gugl. Der US-Amerikaner soll im Linzer-Stadion endlich den 20 Jahre alten Hausrekord von 9,94 Sekunden brechen. Für die heimischen Asse geht es bei dem 2012 als "Gugl Games" wiederbelebten Meeting vor allem um das Feilen an der EM-Form.

Gatlin sorgt dagegen mit internationalen Bestleistungen für weltweite Schlagzeilen. Er ist heuer in neun Rennen noch ungeschlagen. Zudem zeigt seine Formkurve nach oben. Der 32-Jährige war bereits Olympiasieger, Weltmeister und Weltrekordinhaber. Er ist aber auch Doping-Wiederholungstäter. Zuletzt in Lausanne war er mit 9,80 fast so schnell wie vor seinem zweiten Dopingvergehen 2006.

Der damalige Testosteron-Nachweis hatte dem in Juniorentagen wegen Amphetamin bereits einmal für ein Jahr ausgeschlossenen Sprinter zunächst eine achtjährige Sperre eingebracht. Diese wurde schließlich aber auf vier Jahre reduziert. Seit 2010 darf er wieder laufen und tut das mit großem Erfolg, wie Olympia-Bronze in London und WM-Silber im Vorjahr beweisen. Seine nicht von einer Doping-Annullierung betroffene Bestmarke steht seit dem Olympiafinale 2012 bei 9,79.

In Lausanne war er Anfang des Monats nur eine Hundertstel langsamer. Es gehe aber noch besser, betonte Gatlin nach seinem dortigen Glanzauftritt. "Ich möchte alle Puzzleteile für das perfekte Rennen zusammenhaben. Dem nähere ich mich in dieser Saison an. Ich weiß, dass es noch schneller geht", sagte er.

Auch Nesta Carter am Start

Mit dem Jamaikaner Nesta Carter geht in Linz ein weiteres Sprint-Ass an den Start. Der zweifache Staffel-Olympiasieger ist der sechste Gugl-Teilnehmer über 100 m, der schon schneller als zehn Sekunden gelaufen ist. Seine Bestzeit von 9,78 aus dem Jahr 2010 ist sogar besser als jene von Justin Gatlin.

Die beiden Sprintstars haben mit Mike Rodgers (PB: 9,85 Sek.), Ryan Bailey (9,88) und Trell Kimmons (9,98) sowie Ex-Weltmeister Kim Collins (SKN/9,97) starke Konkurrenz. Der Gugl-Rekord von 9,94 aus dem Jahr 1994 stammt von Davidson Ezinwa aus Nigeria. Passt das Wetter am Montag, dürfte zumindest die Zehn-Sekunden-Barriere fallen.

Schrott wieder am Start

Aber in anderen Bewerben sind zahlreiche Olympia- und WM-Medaillengewinner am Start. So werden unter anderem die Olympiasieger Felix Sanchez (DOM), Dayron Robles (CUB) und US-Shootingstar Nia Ali zu sehen sein. Die Hürdensprinterin wird Beate Schrott bei deren Comeback wohl keine Chance lassen. Die österreichische Olympiafinalistin steigt nach mehrwöchiger Pause wegen einer Muskelverletzung erst wieder ins Geschehen ein.

Andreas Vojta geht über die selten gelaufenen 1.000 m auf seinen eigenen ÖLV-Rekord los. Lokalmatador Nikolaus Franzmair ist nicht am Start, der Mittelstreckenläufer ist schon zur Junioren-WM nach Eugene aufgebrochen. Das oberösterreichische Augenmerk ist deshalb auf Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger gerichtet, der die EM-Norm im Visier hat.

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