Dadic bei EM weiter auf Olympia-Norm-Kurs

Ivona Dadic überzeugte über die Hürden und danach auch im Hochsprung.
Die Siebenkämpferin liegt nach zwei Disziplinen auf dem siebenten Platz.

Mit einem starken Tag und dem sensationellen dritten Zwischenrang hat die österreichische Siebenkämpferin Ivona Dadic bei der Leichtathletik-EM in Amsterdam den Grundstein für einen neuen österreichischen Rekord und die Olympia-Norm von 6.200 Punkten gelegt. Die 22-Jährige hält nach vier Disziplinen bei 3.715 Zählern, Verena Preiner ist Elfte, es führt die Niederländerin Anouk Vetter.

Bei ihrem jüngten Rekord im Mai in Götzis mit 6.196 Punkten war Dadic am ersten Tag auf die Leistungen von 13,94, 1,74, 13,60 und 24,26 und 3.613 Punkte gekommen - dies übertrumpfte sie am Freitag in allen Fällen. Mit 13,83 Sekunden über 100 m Hürden und der Saisonbestleistung von 1,77 m im Hochsprung gelang ihr ein optimaler Start in den Wettkampf. Auch ein - allerdings einer Konkurrentin zugeschriebener - Fehlstart brachte sie nicht aus der Ruhe. „Ich dachte ich, aber angeblich Bahn vier. Aber einmal darf ja passieren“, sagte Dadic.

"Traumwetter" in Amsterdam

Auch die kühlen Temperaturen und der teilweise Regen machten ihr nichts aus. „Im Gegensatz zu Ratingen ist das ein Traumwetter.“ Da hatte sie Mehrkampf abgebrochen, weil die Olympia-Norm nicht mehr erreichbar war. Beim Kugelstoßen am frühen Abend schien dann sogar die Sonne. „Ich muss jetzt konzentriert bleiben, motiviert bleiben, meine Leistungen abrufen“, hatte sie sich für vorgenommen - und hielt sich auch daran.

Im dritten Versuch stieß sie die Kugel auf 14,10 m, überbot damit ihre bisherige persönliche Bestleistung gleich um 48 Zentimeter und lief jubelnd zu ihrem Betreuerteam, das Gregor Högler (Wurfbereich), Philipp Unfried (Laufbereich), die frühere ukrainische Weltklasseathletin Inga Babakowa (Hochsprung) und ihrem langjähriger Vertrauenstrainer Wolfgang Adler (Weitsprung) umfasst.

Mit der Saisonbestleistung von 24,11 Sekunden über 200 m katapultierte sie sich schließlich auf den dritten Zwischenrang hinter Vetter (3.882) und der französischen Titelverteidigerin Antoinette Nana Djimou (3.786). „102 Punkte mehr als in Götzis, das hört sich gut an. Aber wie man weiß, ist der zweite Tag sehr, sehr wichtig für mich. Ich muss einfach schauen, gute Leistungen abrufen zu können. Das wird noch spannend“, sagte die Athletin der Union St. Pölten.

Mit zwei Disziplinen war sie besonders zufrieden. „Der Kugelstoß war nach dem Hochsprung die beste Disziplin. Ich habe schlecht angefangen, der zweite war mit voll viel Kraft, dass er über 13 m ist. Und beim letzten habe ich mir gedacht, jetzt haue ich ihn raus, egal was passiert, der muss jetzt fliegen. Das hat mich riesig gefreut, und das habe ich auch gebraucht.“

Hoffnung auf Schlaf

Die Stimmung im ausverkauften Olympiastadion pushte sie zusätzlich. „Ein Wahnsinn, echt toll. Ich bin einfach ein Wettkampftyp. Mir taugt das.“ Rasch stand danach Regeneration auf dem Programm. „Eisbad, Massage, bissl was essen und schlafen gehen. Hoffentlich irgendwie einschlafen.“ Es warten noch Weitsprung, Speerwurf und 800 m.

Gut lief es auch für die 21-Jährige Preiner, die es auf 3.535 Punkte brachte. Mit 13,94 Sekunden und 1,71 m markierte sie in den ersten beiden Disziplinen persönliche Bestleistungen („Das ist schon ein Wahnsinn für mich, so kann es weitergehen“), im Kugelstoßen kam sie auf 13,51, über 200 m auf 24,64. „Ich bin mehr als zufrieden, ich habe mir nicht gedacht, dass es so gut geht. Gut schlafen und morgen noch einmal voll angreifen“, meinte die Athletin der Union Ebensee.

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