Lauda, Maier & Co.: Die erstaunlichsten Blitz-Comebacks im Sport

42 Tage: Niki Lauda kehrte nach dem Feuerunfall flott zurück.
Viele Superstars kehrten nur sehr kurze Zeit nach schweren Verletzungen zurück.

Die Rückkehr von Marc Márquez auf die Rennstrecke scheint unglaublich. In der MotoGP gelang Ähnliches einst Valentino Rossi. Der Italiener humpelte im Jahr 2010 auf Krücken zu seinem Motorrad, nur 42 Tage nach seinem Schien- und Wadenbeinbruch.

Zwei Jahre später zertrümmerte sich der Australier Casey Stoner im Qualifying von Indianapolis den Knöchel. Dennoch fuhr er das Rennen, beendete es auf Rang vier und ließ sich erst danach operieren.

2013 brach sich Jorge Lorenzo im Freitagstraining in Assen das Schlüsselbein, er wurde operiert und fuhr im Rennen am Sonntag auf Rang fünf. Heute sagt er nicht ohne Respekt: „Die Verletzung von Marc ist noch ernster als meine damals.“

Niki Lauda verunglückte 1976 auf dem Nürburgring. Sein Helm flog vom Kopf, zirka 45 Sekunden saß er in einem Flammeninferno, das mit 800 Grad loderte. Im Krankenhaus erhielt er die letzte Ölung. Nur 42 Tage nach dem Crash startete er beim Grand Prix in Monza und belegte Rang vier.

Bei Olympia im japanischen Nagano segelte Hermann Maier 1998 im Abfahrtslauf fast 40 Meter durch die Luft, überschlug sich mehrfach auf der Piste, flog über drei Zäune und blieb im Tiefschnee außerhalb der Strecke liegen. Nur Tage später gewann er Gold in Super-G und Riesenslalom. Aus Maier wurde der Herminator.

Sein Nachfolger als Ski-Held der Nation, Marcel Hirscher, brach sich im August 2017 im Training den Knöchel. Bereits beim ersten Saisonrennen war er im Slalom in Levi am Start, den ersten Riesentorlauf in Beaver Creek gewann er ebenso wie den Gesamtweltcup.

Der Schweizer Skirennläufer Pirmin Zurbriggen musste sich im Winter 1985 nach der Hahnenkamm-Abfahrt in Kitzbühel einer Meniskus-Operation unterziehen. Nur drei Wochen später wurde er Weltmeister in der Abfahrt.

Skispringer Thomas Morgenstern zog sich 2014 bei einem Sturz am Kulm schwere Schädelverletzungen und eine Lungenquetschung zu und wurde auf der Intensivstation behandelt. Einen Monat später holte er Olympia in Sotschi mit dem Team die Silbermedaille.

Der amerikanische Radprofi Lawson Craddock stürzte bei der ersten Etappe der Tour de France 2018 und brach sich das Schulterblatt. Doch der damals 26-Jährige hielt durch und spendete für jede Etappe, die er beendete, 100 Dollar für die Opfer von Hurrikan Harvey. Mehrere Fans schlossen sich der Aktion an, 45.000 Dollar kamen zusammen.

Tatsächlich kämpfte er sich 21 Etappen lang durch, das Ziel in Paris erreichte er mit vier Stunden Rückstand als Letzter. Er wurde als Held gefeiert.

Rapid-Legende Trifon Ivanow musste sich eine Woche vor dem Achtelfinal-Hinspiel im Europacup gegen Sporting Lissabon einer Meniskus-Operation bei Klubarzt Robert Lugscheider unterziehen. Schon davor hatte er bei Fitnesscoach Hans Meyer den Oberschenkel auftrainiert.

Lauda, Maier & Co.: Die erstaunlichsten Blitz-Comebacks im Sport

Eine Woche: Iwanow lief vom OP-Tisch in den Europacup. 

Iwanow war mit an Bord Richtung Lissabon und hielt einen – mit Trainer Ernst Dokupil abgesprochenen – Scherz für die zwei Mediziner parat. Beim lockeren Warmlaufen im Hotelgarten in Cascais knickte Iwanow beim allerletzten Sprint zusammen und ließ sich unter vorgetäuschten Schmerzen aufs Zimmer begleiten. Iwanow grinste danach übers ganze Gesicht und spielte am Abend im Europacup – Rapid stieg gegen Sporting auf.

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