"Kultur der Angst": IOC-Präsident Bach fordert Aufklärung vom DOSB

FILE PHOTO: Interview with IOC President Bach
In einem anonymen Brief wurden dem DOSB-Präsidenten eine Reihe von Verfehlungen vorgeworfen. Diese sollen vor Olympia geklärt werden.

DOSB-Ehrenpräsident Thomas Bach hat sich im Zuge der Aufarbeitung der anonymen Vorwürfe gegen die Führung des Deutschen Olympischen Sportbundes um Alfons Hörmann mahnend zu Wort gemeldet. Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees forderte in einem Brief die schnelle Aufklärung - möglichst noch vor den Sommerspielen in Tokio.

"In diesen Tagen, in denen sich die Gründung des DOSB zum 15. Mal jährt, bin ich in großer Sorge um seine Glaubwürdigkeit und damit auch Funktionsfähigkeit", schrieb Bach in seiner "Eigenschaft als DOSB-Ehrenpräsident".

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Der DOSB wollte den Eingang des Briefes, der auch dem SWR vorlag, "weder bestätigen noch dementieren", wie ein Sprecher auf dpa-Anfrage am Dienstag sagte. DOSB-Präsident Hörmann selbst wollte sich zum Inhalt des Bach-Schreibens nicht äußern. "Wir haben die gesamte Aufklärung am Freitag, 7. Mai 2021, an die Ethik-Kommission des DOSB übergeben", erklärte er.

Ethik-Kommission eingeschaltet

Unterdessen betonte Bach in seinem Brief, dass man bei der Gründung des DOSB mit dem Anspruch angetreten sei, "den Wert des Sports mit seinen Werten zu steigern." Bei den Anstrengungen, diesem Anspruch gerecht zu werden, habe er in seiner Zeit als DOSB-Präsident große Solidarität unter allen Mitgliedsgruppierungen sowie außergewöhnliches Engagement, Leistungsfähigkeit und Loyalität der DOSB-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter erfahren dürfen.

"Deshalb bitte ich Sie/Euch herzlich darum, eine vorbehaltlose, umfassende Aufklärung der in Rede stehenden Vorwürfe zu fördern und daraus dann zügig, möglichst noch vor den Olympischen Spielen in Tokio, die gegebenenfalls notwendigen Konsequenzen zu ziehen", meinte der IOC-Chef. In einem anonymen Brief im Namen von Mitarbeitern waren vor allem Hörmann eine Reihe von Verfehlungen vorgeworfen und festgestellt worden, dass in der DFB-Zentrale eine "Kultur der Angst" herrsche. Präsidium und Vorstand schalteten die Ethik-Kommission ein.

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