Kröll: "Das muss ich jetzt runterwürgen"

Ein Skirennläufer mit grünem Helm und Skibrille blickt überrascht.
Der Abfahrts-Vierte im Interview.
Ein Skirennläufer beugt sich auf der Piste nach vorne.
APA11372494 - 09022013 - SCHLADMING - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT SI - ALPINE SKI-WM IN SCHLADMING: Klaus Kröll (AUT) nach seinem Lauf in der WM Abfahrt der Herren am Samstag, 9. Februar 2013, in Schladming. APA-FOTO: HARALD SCHNEIDER
Als Sie abschwangen und auf der Anzeigetafel die "4" sahen, was waren da Ihre ersten Gedanken?
Klaus Kröll: "Ich habe abgeschwungen und gedacht: 'Das hat nicht einmal für die Top-Ten gereicht.' Ich konnte es gar nicht glauben, dass ich so weit vorne war. Jetzt wirklich Vierter geworden zu sein, das ist natürlich extrem bitter. Das ist irgendwie typisch."

Wie sind Sie auf der schwierigen Abfahrt zurechtgekommen?
"Ich habe extrem viele Fehler gemacht. Es war von oben bis unten 'zach', flaches Licht, viele Unebenheiten. Begonnen haben die Probleme schon in der ersten Kurve, die hab ich verhaut. Dann wollte ich es erzwingen. Das war aber das falscheste Rezept überhaupt. Ich hätte nur die Linie rund runterfahren müssen, dann hätte es wahrscheinlich für eine Medaille gereicht."

Wäre auch der Sieger Aksel Lund Svindal in Reichweite gewesen?
"Die Medaille hatte ich in der Hand. Aber für den Sieg hätte es wahrscheinlich nicht gereicht."

Hat Sie die Begeisterung der Fans im Schlussteil noch einmal Richtung Ziel 'getragen'?
"Ich hatte im unteren Abschnitt keine Kraft mehr, ich konnte nicht mehr attackieren. Da musste ich richtig Milch geben. Ich konnte mich nur mehr ins Ziel durchschwindeln. Das ist mir auch schon in Bormio passiert. Das ist nicht aufgrund der Krankheit der letzten Tage passiert, sondern wegen meiner verletzungsbedingten Trainingspause im Sommer."

Wie fällt nun ihr erstes Kurzresümee nach dem lang erwarteten Höhepunkt knapp vor Ihrer Haustüre aus?
"Wir hätten uns alle miteinander mehr verdient gehabt: die Fans und wir Läufer. Aber die Sache ist gegessen und ich muss das jetzt runterwürgen."

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