Kraulstaffel knapp ins EM-Finale

Auch für die Samstag-Finalsession bei den Langbahn-Europameisterschaften in Debrecen haben sich österreichische Schwimmer qualifiziert, wie an den fünf EM-Tagen davor. Doch für die
Kraulstaffel der Herren ging es als nur Achtplatzierte des Vorlaufs überraschend knapp her. In 7:23,75 Minuten blieben David Brandl, Christian Scherübl, Markus Rogan und Dinko Jukic 10,41 Sekunden über ihrem neunten Vorlaufrang der WM im vergangenen Juli in Shanghai.
Das OSV-Quartett schrammte unter zwölf Teams um 47/100 am Out vorbei. Schlussmann Dinko Jukic hielt mit der schnellsten Teilzeit der Truppe (1:50,04) im Heat die Polen auf Distanz und überholte im Vergleich mit dem zweiten Heat die letztlich neuntplatzierten Portugiesen. "Es überrascht mich, wie weit wir hinten sind", äußerte sich Rogan nach dem Rennen etwas verdutzt. "So können wir bei
Olympia nicht antreten. Von mir war es routinelos geschwommen, die Technik war nicht stabil." Rogans Teilzeit war 1:51,00.
"Katastrophaler Start"
Damit war der 30-Jährige aber noch klar schneller als
Scherübl. Mit seinen 1:52,41 war der Steirer überhaupt nicht zufrieden. "Ich habe einen katastrophalen Start erwischt", erläuterte der 18-Jährige. Das wollte er zu Beginn seiner Strecke wettmachen, die ersten 25 Meter schwamm er ohne Atemzug. "Das habe ich im Finish gespürt."
Brandl war die Reaktionszeit als Startschwimmer berücksichtigend in 1:50,30 der schnellste Österreicher, über beide Heats gesehen war der Oberösterreicher der viertschnellste Startmann.
"Meine Leistung finde ich ganz okay", sagte der Achte über 800 m Kraul. "Ich habe es wieder hinten hinaus stärker angelegt." Nach der Vorlaufsession sind die OSV-Krauler im Wettkampfbecken lange ausgeschwommen, um die Muskeln locker und den Kopf frei zu bekommen. Dass es sich nach Bronze 2008 in Eindhoven nicht mit einer weiteren OSV-Medaille auf dieser EM-Strecke ausgehen würde, war aber schon klar. Italien, Deutschland und Ungarn waren im Vorlauf voran und die ersten Podestkandidaten.
Im Kraulsprint gab es keine Top-30-Platzierung. Birgit Koschischek verfehlte das Semifinale in 26,10 Sekunden (31.) um 46/100. Die 25-Jährige gab an, seit Ende Februar wegen Schulterschmerzen nicht optimal trainiert zu haben. Das Olympia-Limit war so kaum zu erbringen. Eva Chaves-Diaz konnte mit ihren 26,76 (46.) leben. Martin Spitzer schlug in 23,32 (37.) an. "Ich dachte, dass ich Bestzeit (Anm.: 22,85) schwimmen kann", meinte der Grazer. "Ich weiß nicht, was los war." Auf das Semifinale fehlten ihm 53/100.
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