Kein Trostpreis für die Volleyballer

Kein Trostpreis für die Volleyballer
Österreich verliert auch das dritte Spiel der Volleyball-EM gegen Serbien 0:3 und scheidet ohne Satzgewinn aus.

Drittes Spiel, dritte Dressenfarbe. Nach Rot gegen Slowenien (0:3) und Schwarz gegen die Türkei (0:3) versuchte es Österreich gegen Serbien in Weiß. Doch auch das sollte nichts nutzen. Mit 0:3 (16:25, 19:25, 16:25) verlor Österreich auch das dritte EM-Spiel gegen den WM-Dritten, der ohne seinen Superstar Ivan Miljkovic angetreten war. Wie schon bei der Heim-EM 1999 scheidet Österreich ohne einen Satzgewinn aus dem Turnier aus.

Österreich hat sein EM-Ziel verfehlt, ein Gruppenspiel zu gewinnen. Slowenien schlug am Nachmittag die Türkei 3:2, beide Teams stehen in den Play-offs (Mittwoch), Serbien stieg direkt ins Viertelfinale am Donnerstag auf.

Im ersten Moment mag die Enttäuschung auf Seiten der Österreicher groß sein. Im zweiten ist das Scheitern erklärbar:

Fehlende Routine Im Eröffnungsspiel gegen Slowenien war das junge Team vor rund 6000 Zuschauern nervös. In der zweiten Partie gegen die Türkei hatte man dann zwar die Nerven unter Kontrolle, wollte den Sieg aber erzwingen. "Ein klarer Kopf ist das Wichtigste im Volleyball, uns hat die nötige Ruhe gefehlt, wir haben mit der Brechstange gespielt", sagte Teamchef Michael Warm.

Fehlende Legionäre "Ich bin froh, dass ab dieser Saison vier Spieler von uns ins Ausland gehen", sagte Warm. "Sie werden dann jede Woche am Limit spielen und sich entsprechend weiterentwickeln." Bisher war Montpellier-Legionär Philip Schneider der einzige Teamspieler, der im Ausland unter Vertrag stand.

Fehlende Stabilität Phasenweise hat das österreichische Team das Potenzial, das in ihm schlummert, aufblitzen lassen. Über weite Strecken fehlte der Mannschaft aber die Stabilität. Starken Aufschlägen von Thomas Zass oder gut platzierten Abschlüssen von Philip Schneider folgten Aufschläge, die im Aus landeten oder Bälle, die den Spielern einfach durch die Finger rutschten. Die Summe der vielen kleinen Fehler, die unter Druck passiert sind, kosteten Österreich zumindest einen Satzgewinn.

Keine Leistungsexplosion Optimisten hatten gehofft, dass die Österreicher vor heimischem Publikum über sich hinauswachsen würden. Mit 15 Aufschlagfehlern im entscheidenden Spiel gegen die Türkei war die Leistung der Österreicher aber nur durchschnittlich. "Wir haben das gespielt, was wir können", sagte der Teamchef. Leider nicht mehr.

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