Kein Extra-Tag und keine WM für ÖHB-Männer

Der 30:27-Sieg vor 5.500 Fans in der Wiener Albert-Schultz-Halle gegen Mazedonien war am Samstagabend zu wenig, aufgrund des 21:26 im Hinspiel fehlten für das Ticket nach Spanien am Ende drei Treffer.
"Leider haben wir nicht den Extra-Tag erwischt, den wir gegen so eine Weltklassemannschaft gebraucht hätten", bilanzierte ÖHB-Teamchef Patrekur Johannesson nach dem Out gegen den EM-Fünften.
Eine Weltklasse-Leistung der Torhüter, eine stabile Abwehr und dadurch ein Kontertor nach dem anderen - so hatten sich die Österreicher die perfekte Aufholjagd vorgestellt. Daraus wurde jedoch nichts. Die beiden Goalies Nikola Marinovic und Thomas Bauer hatten ein paar Höhen, aber zu viele Tiefen. Die Defensive war vor allem gegen den amtierenden EM-Torschützenkönig Kiril Lazarov, der achtmal traf, auf verlorenem Posten.
Und im Angriff wurde aufgrund des aufzuholenden Rückstands zu oft die Brechstange ausgepackt, Viktor Szilagyi und Co. unternahmen zu viele überhastete Wurfversuche. Bei der Ursachenforschung fürs Scheitern wurde Johannesson aber vor allem im ersten Match fündig: "Uns ist die schlechte Angriffsleistung im Hinspiel auf den Kopf gefallen. 17 technische Fehler in einem Spiel, das war zu viel." Der Isländer ist aber auch stolz und zuversichtlich und weiß, "dass der Unterschied zu solchen Teams nicht groß ist".
Dass die Österreicher im Finish noch einmal in die Nähe der Wende kamen (24:22 nach 52 Minuten), lag vor allem an der Wurfkraft von Roland Schlinger. Der Rückraum-Akteur bemängelte, dass das entscheidende Etwas gefehlt habe. "In unseren bisherigen wichtigen Heimspielen hatten wir stets dieses Momentum, das durch die Tormänner oder einen anderen Schlüsselspieler ausgelöst wurde. Das hat diesmal gefehlt. Wir waren zu hektisch, wollten zu viel. Und die Mazedonier waren richtig abgezockt", meinte Schlinger.
Österreichs Fokus gilt daher nun der EM 2014 in Dänemark. In der im Herbst beginnenden Qualifikation warten Serbien, Russland, Bosnien-Herzegowina und somit äußert schwierige Konkurrenten. Jeweils die ersten zwei der sieben Gruppen sowie der beste Dritte fahren zur Endrunde nach Skandinavien. Teamchef Johannesson und ÖHB-Generalsekretär Martin Hausleitner sind überzeugt, dass Routiniers wie Szilagyi weiter an Bord bleiben und auch die EM-Quali in Angriff nehmen werden.
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