Kapitän Koubek: "Müssen umso mehr fighten"
Seit Montag weilt Österreichs Team in Kiew, wo ab Freitag in der Europa-Afrika-Zone die Ukraine der Gegner ist. Das Duell stand unter keinem guten Stern, Kapitän Stefan Koubek wusste lange nicht, mit wem er rechnen kann. Zumindest kam Gerald Melzer, der am Mittwoch 26 wird, noch rechtzeitig zum Team.
KURIER: Sie hatten sicherlich schon schönere Zeiten als Daviscup-Kapitän, oder?
Stefan Koubek: Freilich ist es nicht angenehm, so viele Absagen hinnehmen zu müssen. Jetzt müssen wir umso mehr fighten. Die Chance lebt, Gerald Melzer ist auf dem Sprung in die Top 100, Dennis Novak ist in die Top 200 eingezogen. Wenngleich bei ihm wesentlich mehr drinnen ist, was das Potenzial angeht.
Gerald Melzer kam Dienstag Mittag nach. Auch sein Einsatz war nicht sicher ...
Er hat die Chance bekommen, beim ATP-500-Turnier in Hamburg im Hauptbewerb zu spielen. Als er mich angerufen hat, war ich freilich enttäuscht, aber ich hatte Verständnis. Mit einem Sieg in Runde eins hätte er in die Top 100 einziehen können und perfekte Voraussetzungen für einen Platz im Hauptbewerb der US Open gehabt. Er hatte Chancen, so sind wir aber froh, dass er drei Tage Zeit hat, sich auf die schnellen Plätze einzugewöhnen.
Der schnelle Hartplatz dürfte aber kein guter Boden für Österreichs Spieler sein, oder?
Aber auch für die Ukrainer nicht. Nach der Absage von Dolgopolow (Ukraines Nummer eins, Anm.) liegt der Platz nur Stachowskij. In Best-of-five-Matches ist aber für uns einiges drinnen.
Sind Sie enttäuscht über die Absage von Dominic Thiem?
Mir war es lange klar, dass er wohl nicht spielen wird. Verständnis habe ich bei allen, wenngleich mir klar ist, dass wir mit Thiem die Favoriten gewesen wären. So sind wir Außenseiter. Aber von Platz 50 bis 300 kann jeder jeden schlagen.
Oliver Marach will mit Alex Peya bei
Olympia Doppel spielen. Dafür fehlt ihm aber ein Daviscup-Einsatz. In Kiew ist er nicht dabei. Haben Sie ihn gefragt?
Ich habe bei allen nachgefragt, das mache ich grundsätzlich. Zuerst bei Thiem, dann bei Peya und auch bei Marach. Aber ich gehe davon aus, dass er mit Sondergenehmigung spielen darf. Vom Ranking ist ein Antreten mit Peya in Rio möglich.
Jürgen Melzer ist mit 35 der Routinier. Ist er topfit?
Ja. Und er hat im Training gezeigt, dass er den Ball gut auf dem Schläger hat. Er ist vorerst für das Doppel mit Philipp Oswald eingeplant.
Warum nicht im Einzel?
Das muss er selbst entscheiden, er kennt seinen Körper, weiß, ob die Schulter hält. Aber voraussichtlich werden am Freitag sein Bruder und Novak spielen.
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