Kanute Helmut Oblinger gab Karriere-Ende bekannt

Ein österreichischer Kanute winkt in seinem Kajak während eines Wettkampfs.
Der Hunger nach Erfolg sei nicht mehr groß genug, sagt der 42-jährige Ex-Europameister.

Der Wildwasser-Kanute Helmut Oblinger hat am Mittwoch das Ende seiner Leistungssport-Karriere bekannt gegeben. "Es fühlt sich für mich einfach richtig an und ich freue mich, endlich für andere Dinge Zeit zu haben", begründete der Oberösterreicher, warum er seine Laufbahn vor der Olympiasaison abschließt.

Der 42-jährige Oblinger, Ehemann der Olympia-Aspirantin Violetta Oblinger-Peters, war über viele Jahre Österreichs Topathlet im Wildwasser-Slalom. Der Schärdinger war mehrfach Weltranglisten-Erster, WM-Dritter 2003 und Europameister 2005. Olympia-Edelmetall blieb ihm 2000 mit Rang vier knapp versagt. Seit 1993 hat Oblinger an allen Weltmeisterschaften und allen fünf Olympischen Spielen teilgenommen.

Schon nach Saisonende 2014 habe er an Rücktritt gedacht, aber noch ein Jahr angehängt, teilte Oblinger via Facebook mit. Doch nun seien "der Hunger nach Erfolg und die Motivation nicht mehr groß genug um Spitzenleistungen zu bringen".

Oblinger war zuletzt ein Zerrissener

Seine engsten Freunde hätten ihn zuletzt noch von einer Fortsetzung überzeugen wollen, sagte Oblinger. Doch der zweifache Familienvater entschied sich gegen den Versuch einer weiteren Olympia-Qualifikation. "Die Wettkämpfe haben mir heuer nicht mehr so viel Spaß gemacht." Der junge Mario Leitner hatte heuer bei der WM in England dem österreichischen Verband ebenso wie Violetta Oblinger-Peters einen Quotenplatz für Rio gesichert.

Oblinger gab zu, zuletzt ein Zerrissener gewesen zu sein. Beim Training im Winter habe er sich oft gefragt, ob es nicht besser wäre, mit den Kindern Skifahren zu gehen oder Schneeburgen zu bauen. Und wenn er das dann zwischen seinen Trainingseinheiten machte, habe er oft gedacht, ob es nicht besser wäre, noch eine Einheit zu absolvieren. "Künftig wird es mir gut gehen, auch ohne im Boot an der Startlinie zu sitzen", betonte Oblinger.

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