Neun Österreicher bei Judo-EM in Frankreich

Eine Judoka in einem weißen Judoanzug kämpft am Boden gegen eine Gegnerin.
Gleich sechs Österreicher haben realistische Medaillenchancen bei der Europameisterschaft in Montpellier.

Österreichs neunköpfiges Team bei der Judo-EM in Montpellier von 24. bis 27. April wird einmal mehr von den Routiniers und Doppel-Europameistern Sabrina Filzmoser (33) und Ludwig Paischer (32) angeführt. Mit Bernadette Graf (21), die vor einem Jahr EM-Bronze gewann, Kathrin Unterwurzacher (21) oder Marcel Ott (24) befinden sich aber auch einige Zukunftsaktien für Olympia 2016 auf dem Weg nach oben.

Hoffnungen auf die Top-Drei in Frankreich darf sich nach Ansicht der ÖJV-Verbandsspitze auch Hilde Drexler machen. Komplettiert wird das neunköpfige Aufgebot durch Schwergewichtler Daniel Allerstorfer sowie die EM-Debütanten Stefan Kuciara und Christoph Kronberger.

"Wir entsenden eine gute Mischung aus arrivierten und hoffnungsvollen Judoka", meinte Verbandsboss Hans Paul Kutschera am Mittwoch in Wien. "Die Klasse des Teams lässt hoffen, dass wir möglicherweise die eine oder andere Medaille erreichen können", sagte Kutschera. Für Bundestrainer Marko Spittka ist die EM in Frankreich "ein erster großer internationaler Höhepunkt des Jahres" und "eine Zwischenstation auf dem Olympia-Weg".

Olympia 2016

"Man darf aber nicht vergessen, dass ab Juni die Qualifikationsphase für die Olympischen Spiele 2016 beginnt und im August mit den Weltmeisterschaften in Russland (in Tscheljabinsk, Anm.) ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm steht", erklärte Spittka, der als EM-Vorgabe formulierte: "Das Ziel ist eine Medaille." Das ganz große Ziel ist aber natürlich Olympia. Spittka hofft, dass es im Endeffekt "drei Herren und drei, vier Damen" nach Brasilien schaffen werden.

Großereignisse

Die EM 2013 in Budapest war dank Grafs Bronze und Filzmosers Silber Balsam auf die ÖJV-Seele. Denn davor und danach gab es in der jüngeren Vergangenheit vor allem Rückschläge, sprich medaillenlose Großereignisse zu verdauen. Die Weltmeisterschaften 2011 in Paris und 2013 in Rio de Janeiro, Olympia 2012 in London und die EM 2012 endeten allesamt mit "Nullern".

Für die bis dato letzte Goldene Österreichs hat Filzmoser 2011 bei der EM in Istanbul gesorgt. Ihre Silberne 2013 hat sie aufgrund einer im Finale erlittenen schweren Verletzung (Trümmerbruch im rechten Oberarm) nicht persönlich entgegen nehmen können. "Dieses Gefühl auf dem Podium habe ich vermisst, das will ich jetzt in Montpellier nachholen", meinte Filzmoser, die wie Paischer bei Großereignissen bereits zehn Medaillen gesammelt hat. Als "Andenken" an den Trümmerbruch trägt Filzmoser noch eine Titanplatte und sechs Nägel im Oberarm.

Team Österreich:

Damen (4): Sabrina Filzmoser (LZ Wels/Klasse bis 57 kg), Hilde Drexler (Judoclub Vienna Samurai/bis 63 kg), Kathrin Unterwurzacher (Judozentrum Innsbruck/bis 63 kg), Bernadette Graf (Judozentrum Innsbruck/bis 70 kg)

Herren (5): Ludwig Paischer (Judounion Flachgau/bis 60 kg), Marcel Ott (Galaxy Tigers/bis 81 kg), Stefan Kuciara (Galaxy Tigers/bis 81 kg), Christoph Kronberger (Judounion Flachgau/bis 100 kg), Daniel Allerstorfer (Union Judozentrum Mühlviertel/über 100 kg)

Programm:

24. April: Klassen bis 48, 52, 57 (Filzmoser), 60 (Paischer) und 66 kg

25. April: Klassen bis 63 (Drexler, Unterwurzacher), 70 (Graf), 73 und 81 (Ott, Kuciara) kg

26. April: Klassen bis 78, 90 und 100 (Kronberger) kg sowie über 78 und 100 (Allerstorfer) kg

27. April: Teambewerbe

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