Kafelnikow bei Lyoness Open - Brier denkt an Ende

Ein lächelnder Mann mit Sonnenbrille und grau melierter Jacke.
Mit einem prominenten Starter haben die mit einer Million Euro dotierten Lyoness-Golf-Open dieses Jahr aufzuwarten.

Jewgenij Kafelnikow wird bei Österreichs Top-Golf-Event eine Woche vor Olympia (25.-28.7.) in Atzenbrugg aufteen. Der 38-jährige Russe hat in seiner Tennis-Karriere unter anderem neben Olympia-Gold 2000 in Sydney gewonnen und widmet sich seit seinem Rücktritt intensiv dem Golfspiel.

Für den ehemaligen Weltranglisten-Ersten im Tennis ist es praktisch der erste Auftritt auf der European Tour, sieht man von einigen mäßigen Versuchen in Moskau sowie auf Challenger-Ebene ab. Die Erwartungen sind daher nicht besonders hoch. "Allerdings hat er seit unserer Einladung jede andere Tätigkeit eingestellt und spielt nur noch Golf", erzählte Turnier-Promoter Herwig Straka über den wegen seiner Nähe zur Wettmafia nicht unumstrittenen Sportstar, der zuletzt wieder kräftig abgenommen hat.

Das Starterfeld mit den Sieganwärtern wird vermutlich der Franzose Thomas Levet anführen, die Veranstalter warten aber noch die dieswöchigen British Open ab. Von dort wird auch Manuel Trappel zu den österreichischen Open im Diamond Country Club nach Niederösterreich kommen. Der Vorarlberger steht im Tullnerfeld an der Spitze eines enorm starken Amateurfeldes mit u.a. dem Deutschen Marcel Schneider (Handicap +5) sowie den Österreichern Lukas Nemecz und Matthias Schwab, der hier wieder auf "Angstgegner" Alan Dunbar trifft.

Im Kampf um das Preisgeld hoffen die Veranstalter und die Zuschauer vor allem auf Bernd Wiesberger. Dem Burgenländer ist heuer mit seinem Sieg in Südkorea der Durchbruch gelungen, schon im Vorjahr hat er als Fünfter in Atzenbrugg sein Potenzial beim Heimturnier gezeigt. Direkt nach den Lyoness Open wird Wiesberger erstmals auf der US-Tour antreten.

Markus Brier hingegen hofft in Abwesenheit des an beiden Hüften operierten Martin Wiegele auf seinem Heimatplatz auf eine Wende. Der Wiener, der dieses Turnier 2006 gewonnen hat, blickt gerade zum zweiten Mal in seiner Karriere auf sechs verpasste Cuts in Folge zurück und ist frustriert.

"Moment läuft's richtig scheiße", gestand Brier. "Ich muss schauen, dass ich den Ball wieder mal geradeaus und mein Spiel in den grünen Bereich bringe", sagte der frustrierte Veteran am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien. Die Hoffnung des 44-Jährigen: "Das ist beim Heimturnier sicher leichter als auf fremden Plätzen in Schottland oder England."

Aber selbst für Brier ist eines überragend wichtig. "Dass ein Österreicher vorne mitspielt, egal wer. Das hebt die Stimmung und macht das Turnier auch für Nicht-Golfer interessanter." Für ihn selbst steht viel auf dem Spiel. Beginnt es auch in Österreich nicht zu laufen, droht das Karriere-Ende. Brier dazu: "Momentan schließe ich nichts aus."

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