Jukic pfeift auf Olympia-Staffel und Ö-Titelkämpfe

Ein Schwimmer mit Badekappe und Schwimmbrille beim Brustschwimmen.
Schwimm-Star Dinko Jukic war von Sonntag bis Montag gerade einmal 24 Stunden in Wien, dann ging es zurück zum Training nach Rijeka.

Die Situation um sein Olympia-Einsatzprogramm hat sich nur insofern geändert, dass auch die letzte Chance auf einen Staffel-Einsatz in London dahin ist. Der Hoffnungsträger über 200 m Delfin ist mit dem Österreichischen Verband ( OSV) auf Konfrontationskurs.

Auslöser waren Vorfälle Ende Mai bei der Debrecen-EM, als Jukic gegen OSV-Funktionäre beleidigend geworden ist. Der Wiener war mit der Delegationsleitung über Tage nicht zufrieden gewesen. Als er dann für die Staffel aus seiner Sicht seine 400-m-Lagen-Finalchance opfern musste, den Endlauf auch verpasste und gleich danach entschieden wurde, dass das Team einen Tag früher als geplant abreisen sollte, platzte ihm der Kragen.

Wegen seiner Aussagen hat Jukic nun ein Disziplinarverfahren am Hals, dem er eher gelassen entgegensieht. OSV-Generalsekretär Thomas Gangel informierte den Athleten am Sonntag bei der Farewell-Feier für die ÖOC-Athleten darüber, dass er vor der dreiköpfigen Kommission zu erscheinen habe, Jukic wird das nach den Spielen erledigen. Seinen Rückflug aus London hat er aber erst für 13. August geplant.

Das ist der Tag nach den Spielen, aber auch nach den für 9. bis 12. August in Innsbruck angesetzten Schwimm-Staatsmeisterschaften. Alle österreichischen Olympia-Teilnehmer und laut OSV-Generalsekretär Thomas Gangel sogar Markus Rogan haben die noch während der Spiele angesetzten Titelkämpfe eingeplant, Jukic interessiert diese Verbandsveranstaltung aber nicht. Gangel dazu locker: "Es besteht keine Startverpflichtung."

Jukic will nie wieder in einer österreichischen Staffel stehen, sein Trainervater Zeljko Jukic hatte das in Debrecen im Zuge eines Streitgesprächs über die EM-Staffel-Aufstellungen festgelegt. Das wurde später schriftlich untermauert. Die Aufstellung der Olympia-Staffel wird Gangel als Delegationsleiter gemeinsam mit den Trainern vornehmen. "Dinko Jukic ist dafür aber kein Thema mehr", sagte er der APA - Austria Presse Agentur.

Fraglich ist noch die Staffel-Reihenfolge. Da könnte anders als zuletzt immer nicht David Brandl Startschwimmer sein. Denn Christian Scherübl braucht durch die Wegnahme seiner Starts über 400 und 1.500 m Kraul ein zählbares Einzel-Ergebnis, um seine Sportförderung in der Höhe von 2.500 Euro jährlich zu behalten. Eine Einzelzeit erhält er nur als Erster des Staffel-Quartetts. Markus Rogan und Florian Janistyn komplettieren die Staffel.

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