Jagr denkt nicht ans Aufhören
Sein Name klingt vielen Eishockey-Fans wie Musik in den Ohren. Jaromir Jagr steht mit 41 Jahren immer noch auf dem NHL-Eis. Doch der einstige Superstar hat viel von seiner Magie verloren. An ein Karriere-Ende denkt er trotzdem noch nicht.
"Ich liebe Eishockey und ich würde gern weiterhin in der NHL spielen. Aber wenn das nicht klappt, höre ich auf keinen Fall auf, sondern gehe zurück nach Tschechien und spiele dort", sagte Jagr.
Die Vaterfigur
Seit Anfang April stürmt der beste Europäer der NHL-Geschichte für die Boston Bruins. Im Viertelfinale spielt Boston gegen die New York Rangers, führt in der Serie mit 2:0. Als Jagr 1991, gleich in seiner ersten NHL-Saison an der Seite von Mario Lemieux mit den Pittsburgh Penguins den Stanley Cup holte, war sein heutiger Bruins-Mitspieler Tyler Seguin noch gar nicht geboren.
Jagr ist auf jeder seiner fünf NHL-Stationen Kult gewesen und ist es umgehend auch in Boston geworden. Eine lokale Firma kreierte nach seiner Verpflichtung von den Dallas Stars am 2. April sofort T-Shirts, die sich zum Verkaufsschlager entwickelten – von „Jagrmeister“ bis zu „We got the moves likes Jagr“ in Anlehnung an den Erfolgssong „Moves like Jagger“ von Maroon 5.
Groß ist der Hype um ihn, auch seine Ausstrahlung hat Jagr noch nicht verloren. Aber der Jaromir Jagr aus dem Mai 2013 wirkt auf dem Eis mitunter alt und langsam. Hin und wieder blitzt sein Genie auf, niemand schirmt den Puck so gekonnt ab wie er, doch viel zu oft kurvt er wirkungslos übers Eis. Und seinen Torinstinkt hat er auch verloren. In 19 Spielen für Boston hat Jagr nur zwei Mal getroffen, aber immerhin elf Tore vorbereitet.
Die alten Zeiten
Ein Jahr Philadelphia, zweieinhalb Monate Dallas und nun Boston. Hier betonte Jagr bereits bei seiner Vorstellung: "Ich bin keine 25 mehr." Auch in der finalen Saisonphase hat Bruins-Trainer Claude Julien noch immer keinen richtigen Platz für den mit 681 Treffern derzeit besten Torschützen aller aktiven NHL-Profis gefunden. Jagr rotiert zwischen der dritten und zweiten Reihe – hat damit aber kein Problem.
"Ich bin hier, um zu helfen, nicht, um mir einen Namen zu machen – ich denke, das habe ich schon im Verlauf meiner Karriere geschafft", sagt Jagr.
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