Israelischer Protestakt bei Olympia-Eröffnung

Schimon Peres spricht während einer Veranstaltung.
Die israelische Sportministerin Limor Livnat wird sich während der Eröffnungsrede von IOC-Präsident Rogge in London zusammen mit ihrer Delegation erheben, zum Gedenken an die 1972 bei den Olympischen Sommerspielen in München ermordeten elf israelischen Sportler.

Livnat vertritt offiziell den Staat Israel, nachdem Staatspräsident Peres abgesagt hat, weil die Eröffnungsfeier auf den Sabbat fällt.

Der geplante Protestakt der israelischen Ministerin wurde wenige Stunden vor der Eröffnungsfeier in London angekündigt. Zuvor hatte es wochenlange Bemühungen gegeben, das Internationale Olympische Komitee (IOC) davon zu überzeugen, während der Eröffnungsfeier eine Gedenkminute für die Opfer von 1972 einzulegen. Sogar US-Präsident Obama und andere namhafte Politiker aus aller Welt hatten sich für eine Gedenkminute ausgesprochen.

Doch Rogge lehnte dieses Begehren konsequent ab. "Wir glauben, dass eine Eröffnungsfeier nicht die Atmosphäre bietet, um an einen solch tragischen Moment zu erinnern", lautete die Begründung des Belgiers, der einen Boykott arabischer und islamischer Staaten befürchtete, falls er einem Gedenken für die Israelis zustimme.

Politischen Ärger gab es auch wegen der Darstellung Israels auf der offiziellen Webseite der BBC zu den XXX. Olympischen Sommerspielen. Bei den Länderprofilen wurde zunächst Jerusalem als künftige Hauptstadt Palästinas dargestellt, während bei Israel Tel Aviv als Hauptstadt bezeichnet wurde. Nach Protestbriefen - auch vonseiten des Ministerpräsidentenamtes - wurde die Darstellung schließlich mehrfach geändert. Nun wird Jerusalem als Israels "Regierungssitz" bezeichnet, mit dem Zusatz, dass die meisten Botschaften in Tel Aviv stünden.

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