IOC lehnte Sanktionen gegen UCI-Spitze vorerst ab

Ein Mann in Anzug spricht vor einer Gruppe von Mikrofonen verschiedener Sender.
Das Internationale Olympische Komitee IOC hat in der Doping-Affäre Lance Armstrong Sanktionen gegen die Spitzenfunktionäre des Radsport-Weltverbandes UCI vorerst ausgeschlossen.

Nach dpa-Informationen ergab eine erste IOC-Überprüfung der Dokumente der US-Anti-Doping-Agentur USADA keine Beweise, die Ermittlungen gegen UCI-Präsident Pat McQuaid und Vorgänger Hein Verbruggen rechtfertigen würden.

Den Fall Armstrong wertete das IOC als "echte Enttäuschung" und "schockierend". Die UCI hatte dem Texaner am Montag alle seine sieben Tour-de-France-Siege aberkannt und ihn lebenslang gesperrt. Erst nach einer Sondersitzung am Freitag, in der die UCI die Neuvergabe der Tour-Titel diskutieren will, werden die Olympier wieder Stellung nehmen. Armstrong muss auch damit rechnen, Olympia-Bronze 2000 im Zeitfahren nachträglich zu verlieren.

Einen Ausschluss aus dem Olympia-Programm muss der Radsport unterdessen nicht befürchten. "Es wäre unfair, die große Mehrheit sauberer Athleten zu bestrafen, wenn man die UCI von Olympischen Spielen verbannen würde", erklärte das IOC am Dienstag. Der Weltverband sei zwar "traurigerweise oft in hochkarätige Dopingfälle verwickelt, deshalb notwendigerweise aber auch einer der Vorreiter im Kampf gegen Doping gewesen". Verbruggen, in dessen Ära die Vergehen Armstrongs fallen, gilt als enger Vertrauter von IOC-Präsident Jacques Rogge.

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