Horrorcrash: Belgischer Rad-Jungstar stürzte von einer Brücke

Horrorcrash: Belgischer Rad-Jungstar stürzte von einer Brücke
Der erst 20-jährige Remco Evenepoel touchierte eine Mauer und fiel einen Abhang hinunter. Es war nicht der einzige Schreckmoment.

Der belgische Rad-Jungstar Remco Evenepoel ist bei der Lombardei-Rundfahrt am Samstag schwer gestürzt. Der 20-Jährige touchierte bei einer Abfahrt mit vollem Tempo eine Mauer auf einer Brücke, überschlug sich und fiel einen Abhang hinunter.

Horrorcrash: Belgischer Rad-Jungstar stürzte von einer Brücke

Evenepoel erlitt dabei einen Beckenbruch und eine Prellung des rechten Lungenflügels. Diese Ergebnisse einer Röntgenuntersuchung in Como teilte sein Team Deceuninck-Quick-Step am Samstagabend mit. Bereits am Sonntag soll Evenepoel per Flug in seine belgische Heimat überstellt werden.

"Remco hat ein starkes Trauma am rechten Bein erlitten, aber er hat nie das Bewusstsein verloren und auf alle Fragen des Arztes antworten können", sagte Team-Sprecher Alessandro Tregner zudem laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa.

In seinem Heimatland wird der Nachwuchsstar bereits mit der Ikone Eddy Merckx verglichen, er gewann zuletzt die Polen-Rundfahrt. Es war sein vierter Rundfahrtsieg bei ebenso vielen Starts heuer.

Erst vor zehn Tagen war Evenepoels Teamkollege Fabio Jakobsen bei der Polen-Rundfahrt schwer gestürzt. Der Däne musste mit schweren Kopfverletzungen für zwei Tage ins künstliche Koma versetzt werden.

Der Sturz von Evenepoel blieb auch nicht der einzige Schreckmoment. Kurz vor dem Ziel fuhr plötzlich ein Auto auf die Straße, der Deutsche Maximilian Schachmann konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und prallte dagegen. Er fuhr das Rennen noch zu Ende, bei ihm wurde anschließend aber ein Schlüsselbeinbruch diagnostiziert.

Sieger der Lombardei-Rundfahrt wurde nach 231 Kilometer der Däne Jakob Fuglsang (Astana) in 5:23:54 Stunden vor dem Neuseeländer George Bennett (Jumbo/+31 Sek.) und dem Russen Aleksander Wlasow (Astana/+51).

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Gezeichnet: Der Dauphiné-Führende Primoz Roglic

Grotesken beim Critérium du Dauphiné

Nicht besser erging es einigen Kollegen vom Remco Evenepoel, und gleich mehrfach war Bora-hansgrohe betroffen. Der Deutsche Maximilian Schachmann schleppte sich bei der Lombardei-Rundfahrt mit gebrochenem Schlüsselbein noch auf den siebenten Rang. Und beim Critérium du Dauphiné sorgte eine bis zu 15 Prozent steile Abfahrt am Samstag für schwere Stürze. Teils war die Straße von Schotter bedeckt, Schlaglöcher machten die Aufgabe noch schwieriger. Gregor Mühlberger und Maximilian Schachmann mussten aufgeben, beim Österreicher besteht Verdacht auf ein gebrochenes Handgelenk, der Deutsche kam mit schweren Prellungen davon.

Und auch Jumbo-Visma blieb nicht ungeschoren, Steven Kruijswijk kegelte sich eine Schulter aus. "Es war zwar nur ein Abschnitt von einem Kilometer, aber da war der Asphalt wirklich ein Trümmerhaufen", krisisierte Sportchef Grischa Niermann. Auch der führende Slowene Primoz Roglic ging hart zu Boden, schaffte es aber mit zerrissenem Gewand, Platz 1 im Gesamtklassement zu verteidigen. Auf die Schlussetappe am Sonntag verzichtete er. Immerhin konnte der Deutsche Lennard Kämna mit seinem Tagessieg am Altiport von Megève noch etwas Positives für Bora-hansgrohe herausholen.

Bizarres bot unterdessen der Tour-de-France-Titelverteidiger: Der Kolumbianer Egan Bernal vom britischen Team Ineos verzichtete wegen Rückenproblemen auf einen Start am Samstag, wurde dann aber von Reportern der Équipe dabei erwischt, wie er auf parallel zum Dauphiné-Kurs verlaufenden Straßen im Sattel saß. Seine Teamkollegen Geraint Thomas und Chris Froome, beide ja ebenfalls in der Liste der Tour-Sieger, geben der Konkurrenz derweil Rätsel auf. Der Waliser verlor 16:02 Minuten und rutschte in der Gesamtwertung auf Platz 31 ab (20:37 Minuten hinter Roglic), der Brite kam überhaupt erst als 109. ins Ziel und lag somit nach vier der fünf Etappen auf Position 65 (+53:23).

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