„Darts is coming home“, sangen die Fans im Alexandra Palace in London, das seinem Namen als Tollhaus „Ally Pally“ wieder einmal gerecht wurde. Smith war der einzige Brite unter den letzten vier (ein Deutscher, ein Belgier, ein Niederländer), und er ist der erste englische Weltmeister seit Rob Cross 2018. Das Highlight des über weite Strecken hochklassigen Endspiels war das „beste Leg der Geschichte“.
Ein Neun-Darter (mit neun Würfen von 501 auf Null mit dem letzten Pfeil auf ein Doppelfeld) ist das Höchste, auch für einen Dartsprofi. Van Gerwen traf acht Mal in ein Dreifachfeld und scheiterte erst mit dem letzten Pfeil am Neun-Darter – im Gegensatz zu Smith. Der erzielte den erst zweiten Neun-Darter in einem WM-Finale. Wayne Mardle schrie sich dabei auf Sky Sports UK die Lunge aus dem Hals – und verlor dadurch seine Stimme. Der Ex-Profi musste sogar ausgetauscht werden.
Michael Smith erhielt seinen Spitznamen „Bully Boy“, weil er auf einer Rinderfarm den Kälbern Ohrmarken verpassen musste. Seine Ehefrau Dagmara stammt aus Polen und ist mittlerweile auch seine Managerin. Mit ihr und den beiden Söhnen wohnt er auf dem Land inklusive kleinem Zoo mit Koi-Karpfen, fünf Hunden, Kaninchen und zwei Schildkröten namens Justin und Mensur in Anlehnung an seine Kollegen Pipe und Suljovic.
Suljovic nur noch 33.
Der Österreicher Mensur Suljovic war der einzige Spieler außer Smith, der Michael van Gerwen Paroli bieten konnte. Der machte im Finale mit drei Würfen im Schnitt 99,58 Punkte – so wenige wie nie zuvor in diesem Turnier: Gegen van den Bergh schaffte er einen Schnitt von 108,28, gegen Dobey 102,39, gegen van Duijvenbode 100,42, gegen Suljovic 107,66 und gegen Williams 101,84.
Weil der Wiener Suljovic trotz eines seiner besten WM-Spiele mit einem Schnitt von 98,9 Punkte früh ausschied, fiel er in der Weltrangliste aus den besten 32 und ist nur noch 33.
Ein WM-Sieger war Sport1, vor allem, weil mit Gabriel Clemens ein Deutscher erstmals bis ins Semifinale kam. Das sahen 3,78 Millionen Zuschauer in der Spitze – es war der drittbeste Tag in der 30-jährigen Geschichte des Senders. Das Finale sahen 2,36 Millionen.
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