Ski-Star Henrik Kristoffersen unterliegt vor Gericht

Kristoffersen denkt über eine Berufung nach
Der Norweger wollte das Logo von Red Bull auf seinen Helm picken und hatte gegen den Skiverband geklagt.

Bei der Ski-WM in Åre hat Henrik Kristoffersen Gold im Riesenslalom gewonnen, doch vor dem Osloer Bezirksgericht setzte es am Montag eine Niederlage. Der 24-Jährige hatte gegen eine Regelung des norwegischen Skiverbandes geklagt, weil er das Recht erstreiten wollte, das Logo von Red Bull auf seinen Helm zu picken. Das darf er – wie auch seine Teamkollegen – jedoch auch künftig nicht: Diesen Platz besetzt der Telekommunikationskonzern Telenor.

Kristoffersen hatte betont, es gehe ihm vor allem darum, Zugang zum Unterstützungssystem von Red Bull zu erhalten – oder aber alternativ 15 Millionen norwegische Kronen (1,53 Millionen Euro) vom Skiverband, um sich eine ähnliche Infrastruktur aufzubauen.

Alpine Skiing World Cup - Men's Slalom

Der Verband begründet die zentrale Vermarktung des Kopfsponsorings damit, dass er ansonsten sein System mit Spitzen-, Nachwuchs- und Breitensport nicht finanzieren könne.

„Diese Regelung ermöglicht es dem Verband, sich breit aufzustellen, während die Athleten gute Möglichkeiten haben, persönliche Vereinbarungen einzugehen“, erklärte Per Andreas Bjørgan, der Anwalt des Verbandes, gegenüber dem norwegischen Rundfunk NRK. „Das ist eine wichtige Entscheidung, nicht nur für den Skiverband, sondern für den gesamten norwegischen Sport“, sagte Verbandspräsident Erik Røste.  

Das Gericht verweist auf die Möglichkeiten der Sportler, individuelle Vereinbarungen mit Ausrüstern zu treffen, und darüber hinaus mit ihren Rechten am eigenen Bild Einnahmen zu generieren. Wie hoch diese sind, liegt am jeweiligen Marktwert, das System biete den Sportlern jedenfalls „nachweislich einen angemessenen Anteil der Einnahmen aus dem potenziellen Markt“.

Henrik Kristoffersen ist „natürlich sehr enttäuscht“, will nun aber zunächst das Urteil studieren und dann über eine allfällige Berufung entscheiden. „Dieser Kampf war nicht umsonst“, sagte der 24-Jährige, der „massive Unterstützung von vielen Athleten aus verschiedenen Sportarten erhalten“ hat.

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