Tischtennis-Herren verhindern Abstieg

Österreichs Tischtennis-Herrenteam spielt wie das der Damen auch bei den Europameisterschaften 2014 in Portugal um die Medaillen mit. Stefan Fegerl, Chen Weixing und Robert Gardos steuerten am Sonntagabend bei den Kontinental-Titelkämpfen in Schwechat in dieser Reihenfolge je einen Punkt zum 3:1-Sieg gegen Polen bei, womit der Abstieg vermieden wurde. Um Platz neun geht es am Montag (13.00 Uhr) gegen Spanien.
Gegen die Polen standen die Österreicher vor einer speziellen Aufgabe. "Das war zwei Tage lang Stress", bezog sich ÖTTV-Chefcoach Jarek Kolodziejczyk auf die Pause nach dem 0:3 im Achtelfinale gegen Titelverteidiger Deutschland. Für den Polen war es eine Zusatzbelastung, da es gegen seine Landsleute ging. "Das hat schon was in sich. Meine Burschen haben gesagt, dass ich auf jeden Fall in eines der Länder Einreiseverbot bekomme."
Das Nerven-Duell hatte für die Gastgeber denkbar schlecht angefangen. Gardos hatte am Freitag schon gegen den Deutschen Patrick Baum eine 2:3-Niederlage kassiert, und das nach 2:0-Führung. Nun ließ er gegen den Polen Wang Zeng Yi eine 2:1-Führung ungenutzt und setzte damit Fegerl in dessen Partie gegen Daniel Gorak ungewollt unter Druck. Fegerl spielte gegen den langjährigen Kolodziejczyk-Schützling aber auf, gewann 3:1.
"Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung", bilanzierte der Niederösterreicher nach seiner Partie. "Ich wusste, dass ich das Match gewinnen muss. Sonst hätten wir gegen die Polen verloren." Fegerl begann vorsichtig, übernahm dann aber das Kommando. "Der Schlüssel zum Sieg war, dass ich sein Service besser angenommen habe als er meines." Danach überzeugte Chen mit einem souveränen 3:1-Erfolg gegen Pawel Fertikowski.
Gardos siegt
Es lag nun an Gardos, den Sack gegen Gorak zuzumachen. Und wieder ging es in einen fünften Satz, diesmal mit dem besseren Ende für das ÖTTV-Ass. "Ich habe noch nie drei Matches in Folge im fünften Satz verloren, das wollte ich auch diesmal nicht", sagte Gardos. Kolodziejczyk sparte nicht mit Lob: "Hut ab, dass sich Robby das erkämpft hat. Wenn wir abgestiegen wären, wäre der Wiederaufstieg sicher kein Selbstläufer gewesen."
Gegen die gegen Tschechien 3:2 siegreich gebliebenen Spanier wird der Coach Daniel Habesohn und Feng Xiaoquan erstmals im Rahmen dieser Titelkämpfe zum Einsatz bringen, nur Fegerl bleibt im Team. Der 41-jährige Chen und der 34-jährige Gardos werden geschont, für sie begann Sonntagabend damit schon die Vorbereitung auf die für sie am Freitag startenden Individualbewerbe Einzel (beide) und Doppel (nur Gardos).
Im Herren-Endspiel trifft am Montag (20.00 Uhr) Titelverteidiger und Gold-Favorit Deutschland unerwartet auf Griechenland. Während die Deutschen trotz eines 3:0 gegen Russland doch einigermaßen zu kämpfen hatten, booteten die Griechen Weißrussland mit 3:2 aus. Im Schlüsselspiel besiegte Panagiotis Gionis Wladimir Samsonow 3:2. Für Griechenland wie für Bronze-Gewinner Russland ist es die erste Herren-Team-Medaille überhaupt.
Auch die deutschen Damen stehen im Endspiel (16.30). Die Viertelfinal-Bezwinger von Österreich streben nach einem 3:1 gegen Tschechien ihr erstes Team-Gold an, wie die Herren sind auch sie Favoriten. Herausgefordert wird die DTTB-Equipe von den Rumäninnen, bei denen SVS-Ströck-Spielerin Daniela Dodean einen Punkt zum 3:0 im Semifinale gegen Russland beigesteuert hat. Bei den Deutschen punktete Linz-Akteurin Petrissa Solja.
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