Hans Niessl: "Es muss eine Bewegungsoffensive geben"

Der Sport-Austria-Boss kritisiert auf schauTV den geringen Stellenwert des Sports im Land und denkt an die Zeit nach dem Lockdown.

Im Sport-Talk auf schauTV (Montag, 18.30 Uhr) stellt Hans Niessl, Präsident von Sport Austria, eine neue Forderung: „Wenn der harte Lockdown vorbei ist, muss es eine Bewegungsoffensive geben, um noch größere Kollateralschäden zu verhindern. Die Leute müssen motiviert werden, wieder Sport zu betreiben“, sagt der Burgenländer. „Gemeinsam muss es mit den Vereinen, Verbänden und der Politik dann ein Comeback des Sports geben.“

Hans Niessl: "Es muss eine Bewegungsoffensive geben"

Wortgewaltig: Hans Niessl (rechts)

Dramatische Situation

Die Situation in Österreich wäre ohnehin dramatisch. Vor allem die Schulschließungen bereiten dem 69-Jährigen Sorgen. „Man muss jetzt Maßnahmen setzen, kann aber über die eine oder andere diskutieren.Tatsache ist, viele Kinder sind übergewichtig. Wenn der Schulbetrieb wieder aufgenommen werden kann, dann braucht man auch einen entsprechend höheren Stellenwert des Sports und der Bewegung.“

Je mehr Sport, desto gesünder. „Die WHO hat sogar bestätigt, eine Stunde Bewegung für Kinder vorgesehen sein sollte, fast 80 Prozent haben diese Stunde nicht. Das Übergewicht  bei den Schulkindern (30 Prozent waren schon vor dem Lockdown übergewichtig) ist besorgniserregend. „Wenn manche aufgrund der körperlichen Voraussetzungen nicht in der Lage sind, einen Beruf zu erlernen, müssen Alarmglocken schrillen.“ Gerade in Hinblick auf Covid-19 wäre jetzt ein gutes Immunsystem wichtig.

Beispiel Skandinavien

Für Niessl hat der Sport in Österreich generell einen zu geringen Stellenwert. Lösungen? „Wie in Skandinavien sollte ein gewisser Beitrag aus dem Gesundheitsbereich dem Sport gegeben werden, das würde allen, vom Kind bis zum Pensionisten etwas bringen.“ Aber vor allem solle der Sport als Gesundheitsfaktor generell mehr in der Politik verankert sein.

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