Handball-WM: ÖHB-Frauen wollen „Kriegermentalität“ zeigen
Ohne seine Top-Torjägerinnen startet Österreichs Frauen-Handball-Team am Freitag in die WM in Deutschland und den Niederlanden. Nach den verletzungsbedingten Ausfällen der Rückraum-Asse Johanna Reichert (147 Tore) und Katarina Pandza (240) scheint es an Wurfkraft zu mangeln.
„Natürlich war das für die Mannschaft ein Schock, aber wir stehen vor einer WM und müssen Leistung bringen“, stellte die 56-jährige Niederländerin Monique Tijsterman klar. Am Ziel, die Hauptrunde zu erreichen, hält sie fest: „An unserem Ziel hat sich nichts verändert. Es ist eine Chance für die Spielerinnen, daran zu wachsen und neue Rollen im Nationalteam einzunehmen.“
Die 32 Nationen starten in acht Vorrundengruppen zu je vier Mannschaften. Für die drei besten Teams einer Vorrundengruppe geht es in der Hauptrunde weiter. Als Favoritinnen auf den Titel gelten die Olympiasiegerinnen aus Norwegen.
In die Rolle von Katarina Pandza soll nun deren Schwester Ana schlüpfen, mit Koprivnica spielt sie aktuell in der Champions League.
Auftakt am Freitag
Zum Auftakt gegen Ägypten (18 Uhr/live ORF Sport+), Vierter der Afrika-Meisterschaft 2024, will Österreich in der 10.000er-Halle von Rotterdam unbedingt gewinnen. „Das ist das wichtigste Spiel“, betont Tijsterman. Ein Erfolg zum WM-Auftakt wäre ein großer Schritt Richtung Top drei in Gruppe E.
Auch gegen Argentinien (Sonntag, 18 Uhr/live ORF Sport+) rechnet sich Österreich Chancen aus – die Südamerikanerinnen sind zum 13. Mal dabei, kamen aber zuletzt 2019 nicht über Rang 16 hinaus.
Klare Außenseiterinnen sind Ivancok & Co. hingegen am 2. Dezember (20.30/live ORF Sport+) gegen die Niederlande, EM-Sechste und WM-Fünfte.
Junges Team
Nach dem Vorrunden-Aus bei der Heim-EM beendeten acht Spielerinnen ihre Teamkarriere, darunter Sonja Frey und Patricia Kovacs. Nur drei Akteurinnen bringen mehr als 50 Länderspiele mit: Ines Ivancok-Soltic (86), ihre Schwester und Torfrau Lena Ivancok (60) sowie Kristina Dramac (53). Die übrigen 13 Spielerinnen des 16er-Kaders kommen auf 263 Einsätze, das Durchschnittsalter liegt bei rund 22 Jahren.
Tijsterman will weder Umbruch noch Verletzungen als Ausrede gelten lassen: „Natürlich ist die Mannschaft jung, wir brauchen noch. Aber einige haben schon eine EURO gespielt und/oder sind in der Champions League aktiv. Und auch andere Teams haben Verletzte. Wir dürfen nicht in die Spiele reingehen, in der Hoffnung, nicht zu verlieren. Wir müssen eine Kriegermentalität entwickeln.“
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