ÖHB-Team gewinnt letzten EM-Test

Ein Handballspieler wirft den Ball, während ein Gegenspieler ihn zu blocken versucht.
Das Nationalteam landet in Krems einen knappen 29:27-Sieg gegen Ägypten.

Österreichs Handball-Männer haben den letzten Test vor der Handball-EM in Dänemark erfolgreich gestaltet. Vier Tage vor dem EM-Auftaktspiel gegen Tschechien (Sonntag, 18.00 Uhr in Herning) feierte die Truppe von Patrekur Johannesson ohne den angeschlagenen Kapitän Viktor Szilagyi am Mittwoch in Krems einen 29:27-(14:12)-Erfolg gegen Ägypten, der allerdings nicht so hoch wie wohl erhofft ausfiel.

Bester ÖHB-Werfer war Flügelflitzer Raul Santos mit acht Treffern. Bei der Endrunde wird Österreichs Team jedenfalls eine Steigerung brauchen. Weitere Gegner bei der EM in Vorrundengruppe A sind Titelfavorit Dänemark und Mazedonien. Ziel von Rot-Weiß-Rot ist zumindest Platz drei und der damit verbundene Aufstieg in die Hauptrunde.

Prominenz auf der Bank

In Krems schonte Johannesson den angeschlagenen Regisseur Szilagyi, der das Spiel so wie Patrick Fölser und Konrad Wilczynski von der Bank aus verfolgte. Szilagyi, der sich am vergangenen Freitag beim Turnier in Deutschland einen Sprunggelenksblessur zugezogen hatte, konnte für die EM Entwarnung geben, muss die Schwellung des Knöchels bis zum Turnierstart aber in Griff bekommen.

Johannesson probierte in der ersten Hälfte sowohl im Angriff als auch in der Abwehr mehrere Varianten aus. Vitas Ziura, aber auch Dominik Schmid, waren in der Szilagyi-Rolle in der Mitte zu sehen. Am linken Aufbau waren Roland Schlinger und Schmid in Einsatz, auf der rechten Seite spielte rund 25 Minuten Maximilian Hermann, später Janko Bozovic. Christoph Edelmüller agierte am Kreis.

Österreich startete gut, ging 6:2 in Führung und gab diese auch nicht mehr aus der Hand. Die physisch starken Ägypter, die sich auf den Afrika-Cup vorbereiten, kamen zwar zeitweise wie bis zur Pause auf zwei Tore heran.

Nachlässigkeiten

Allerdings verabsäumte es Rot-Weiß-Rot, sich zur Pause einen größeren Vorsprung zu erarbeiten, hatte dies vor allem der eigenen Nachlässigkeit und Unkonzentriertheit zuzuschreiben. Da fielen einige Abspielfehler und drei vergebene Gegenstöße, aber auch so mancher Abstimmungsfehler in der Defensive ins Auge. Goalie Nikola Marinovic präsentierte sich jedenfalls als gewohnt sicherer Rückhalt, auch mit einsatzfreudigem Rückzugsverhalten wurden mehrere Bälle erkämpft.

Richtig absetzen konnten sich die Hausherren vor über 1.000 Fans aber auch nach dem Seitenwechsel nicht. Vielmehr kamen die Ägypter mehrmals bis auf einen Treffer heran (15:14/35., 17:16/40., 23:22/21.) und hatten in der 23. Minute beim 24:24 erstmals den Ausgleich geschafft. Im Finish behielt Österreich aber die Nerven und brachte schließlich einen knappen Zwei-Tore-Vorsprung ins Ziel

Österreich - Ägypten 29:27 (14:12)
Werfer Österreich: Santos 8, M. Hermann, Weber je 4, Schmid 3, Wöss, Edelmüller, Kolar je 2, Ziura, Bozovic, Posch, Schlinger je 1

Patrekur Johannesson (ÖHB-Teamchef): "Teilweise war das in Ordnung, wir haben aber auch technische Fehler gemacht. Spielerisch können wir sicher auch besser spielen. Ich wusste, dass es ein gutes Übungsspiel für unsere Abwehr wird. Ägypten hat starke Einzelspieler. Gegen Ägypten zu gewinnen, die schon mehrmals bei der WM waren, ist schon eine gute Leistung. Wir können aber besser spielen, das ist klar. Ich konnte viel probieren, das ist gut. Ich habe Viktor (Szilagyi) geschont, aber er hat sehr gut trainiert. Ich habe eine gute Mannschaft. Ich weiß, dass wir viel erreichen können. Wir sind Österreich und müssen Respekt vor allen Gegnern haben. Wir dürfen uns aber auch nicht kleiner machen als wir sind."

Dominik Schmid (ÖHB-Rückraumspieler): "Wir wollten unbedingt das letzte Spiel gewinnen, das haben wir geschafft. Man hat gesehen, dass es noch einige Abstimmungsprobleme in der Abwehr gibt. Das müssen wir noch verbessern, damit wir das erste Spiel bei der EM gewinnen. Wir sind alle heiß darauf, Tschechien zu schlagen. Wir freuen uns alle riesig auf die EM."

Robert Weber (ÖHB-Flügelspieler): "Wir müssen in Betracht ziehen dass es ein Vorbereitungsspiel war. Wir haben viel ausprobiert. Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg. Kleine Fehler dürfen wir uns nicht leisten, die werden bei der EM sofort bestraft. Wichtig ist, dass wir mit einem Erfolgserlebnis nach Dänemark fliegen. Ich möchte bei der EM die Hauptrunde erreichen. Mit Tschechien und Mazedonien sind wir auf Augenhöhe, da müssen wir uns auf keinen Fall verstecken."

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