Haider-Maurer unterliegt Djokovic 4:6, 0:6

Ein Erlebnis. Eine Ehre und eine Erfahrung. Und am Ende ein Eingeständnis, eher chancenlos gewesen zu sein. Andreas Haider-Maurer durfte gestern im Achtelfinale von Monte Carlo erstmals eine Nummer 1 der Welt fordern, der Niederösterreicher unterlag dabei Novak Djokovic 6:4, 6:0. Dennoch war es teilweise hochklassig, was der 28-Jährige auspackte, er begeisterte phasenweise das Publikum gegen den frischgebackenen Sportler des Jahres 2014. Am Ende schaffte er die Majestätsbeleidigung im Fürstentum nicht – und der Serbe bleibt seit zwei Monaten unbesiegt. Der 27-Jährige ist derzeit der überragende Akteur in der Tennis-Szene.
Auch der Groß-Gerungser wurde belohnt: Nicht nur mit rund 40.000 Euro Preisgeld, sondern mit dem erstmaligen Vorstoß in die Top 50 ab Montag. Vor allem die Kooperation mit dem neuen Trainer, dem Tiroler Daniel Huber, trägt Früchte.
Österreichs Tennis ist im Aufwärtstrend: Dominic Thiem, Nummer 44 der Welt, verlor zuletzt in Miami erst im Viertelfinale. Ab Montag werden zwei Österreicher in den Top 50 stehen.
Außergewöhnlich? Durchaus. Denn dies war zuletzt am 9. September 1996 der Fall. Damals war Aushängeschild Thomas Muster die Nummer drei (ein halbes Jahr zuvor die Nummer eins), Gilbert Schaller, heute Trainer und wie Muster einige Jahre Daviscup-Kapitän, tauchte damals als Nummer 46 zum letzten Mal in den Top 50 auf. Jürgen Melzer (sogar in den Top 10) und Stefan Koubek spielten sich des Öfteren in die Top 50, aber ebenso wenig gemeinsam wie Melzer und Thiem. Werner Eschauer (Nummer 52), Daniel Köllerer (55) und Markus Hipfl (63) verpassten den Sprung in die elitäre Gruppe knapp.
Sollte Jürgen Melzer auch noch in die Top 50 rutschen (derzeit Nummer 78), dann wären erstmals seit dem 24. April 1995 drei Österreicher Top-50-Spieler. Damals war Thomas Muster die Nummer 13 (einige Wochen vor seinem Paris-Triumph), Schaller auf Rang 39 und Horst Skoff auf Platz 50.
Bei den Damen gibt es derzeit nicht einmal eine Top-150-Spielerin. Nachdem Patricia Mayr-Achleitner (zuletzt Nummer 151) am Montag zurückfällt, wird Tamira Paszek neue österreichische Nummer eins (167). Obwohl die Vorarlbergerin heuer kein Match bestritten hat ...
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