Haider-Maurer erkämpft sich Duell mit Djokovic

Der große Traum eines tennisspielenden Buben ist es, einmal die Nummer eins zu werden. Oder zumindest irgendwann einmal gegen den Weltbesten zu spielen.
Für Andreas Haider-Maurer geht dieser Traum in Erfüllung. Der Waldviertler erarbeitete sich in der Glückspiel-Metropole Monte Carlo ein Duell mit Novak Djokovic. Der bald 28-jährige Serbe ist nicht nur der unangefochtene Spitzenreiter der Branche, sondern auch seit fast zwei Monaten unbesiegt.
Der Waldviertler, der exakt zwei Monate älter ist als Djokovic, wurde für seinen großen Kampfgeist belohnt. 2:45 Stunden stand er auf dem Platz, um den Australier Bernard Tomic im Achtelfinale mit 6:7, 7:6 und 6:4 zu besiegen. 15 Asse servierte Österreichs Nummer zwei, wehrte zudem insgesamt 13 Break-Bälle ab. „Das war mental und körperlich die anstrengendste Partie meines Lebens. Fast jeder Ball ging 14, 15 Mal über die Linie, ich bin überglücklich“, sagte der Marathon-Sieger.
Damit hat sich Haider-Maurer in Monte Carlo schon von der Nummer 17 und der Nummer 26 zum Sieg gratulieren lassen dürfen. In Runde eins bezwang er Ernests Gulbis 6:1 und 6:0, der Lette sucht aber nach der Trennung von Trainer Günter Bresnik vergebens seine Form. Haider-Maurer hat sie gefunden, bietet derzeit sein bestes Tennis. „Wir haben zwölf Jahre darauf hingearbeitet“, sagt sein stolzer Manager Bernd Haberleitner. Er darf bereits rund 40.000 Euro Preisgeld verwalten, zudem sich mit seinem Schützling über den erstmaligen Vorstoß in die Top 50 freuen. Für Haider-Maurers Trainer Daniel Huber eine Nebensächlichkeit. „Uns geht es nicht um Platzierungen, darüber sollen andere spekulieren. Uns geht es immer nur um das nächste Match.“
In diesem ist am Donnerstag der überragende Djokovic der Gegner. „Das ist eine Riesen-Belohnung“, sagt Haberleitner. Irgendwie wird es auch ein Österreicher-Duell, schließlich ist Gebhard Gritsch seit 2009 Fitnesscoach des Serben. „Eine Supersache“, lautete die erste Reaktion des Tirolers. Wie es gehen könnte, weiß Jürgen Melzer. Der Deutsch-Wagramer schlug Djokovic im Viertelfinale der French Open vor fünf Jahren. Damals war der Serbe aber die Nummer drei.
Thiem verpasste Chance
Der letzte Österreicher, der bislang eine regierende Nummer eins fordern durfte, war Dominic Thiem. Der 21-jährige Niederösterreicher musste sich 2014 bei den French Open den Sandplatz-König Rafael Nadal 2:6, 2:6 und 3:6 geschlagen geben. Auf diesen hätte er heute in Runde zwei treffen können – doch es wird nichts mit einem Duell mit dem Spanier, der auf Platz fünf zurückgefallen ist. Lucas Pouille, ein 21-Jähriger Franzose mit Ranglisten-Platz 108, rutschte in die Rolle des Spielverderbers und schmiss Österreichs Nummer eins mit einem 6:4-6:4-Sieg aus dem Bewerb.
Kommentare