Härtere Strafen für Doping-Sünder

Das Schild zeigt den Text „Contrôle Anti-Dopage“.
Regel-Reform. Auf der Konferenz in Südafrika beschließt die WADA ein verschärftes Regelwerk

Die Zeiten für Dopingsünder werden härter. So sieht es das verschärfte Regelwerk der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) vor, das in der kommenden Woche auf der Konferenz in Johannesburg (Südafrika) beschlossen wird. Ab 2015 ist bei Erstvergehen als Regelstrafe eine Sperre von vier Jahren vorgesehen. Damit wird das bisherige Strafmaß verdoppelt.

Eine Verschärfung, die der österreichische Sportrechtsexperte Christian Flick begrüßt: „Das ist kein Reförmchen, sondern eine Reform. Der Dopingkampf wird künftig härter geführt.“ Die bisherigen Zweijahressperren seien für die Sportler bereits hart gewesen, die neue Regelstrafe sei nun aber praktisch gleichbedeutend mit einem Karriereende. Bei vier Jahren Zwangspause sei für den Betroffenen kaum noch Licht am Ende des Tunnels auszumachen, so der Jurist.

Neue Flexibilität

Der zweite Eckpunkt des neuen Codes sei die größere Flexibilität bei der Beurteilung von Einzelfällen. Diese könnte sich für die Sportler durchaus positiv auswirken, meint Flick, beispielsweise durch Kooperation mit (Anti-Dopin)-Behörden. Freilich könnten erschwerende Umstände die Strafe aber auch erhöhen. Durch den größeren Ermessensspielraum bei der Beurteilung eines Vergehens nähere man sich sinnvollerweise dem Strafrecht an, das durch Milderungsgründen eine gewisse Bandbreite vorsieht.

Daneben wird künftig auch die Bestrafungsmöglichkeit von belasteten Ärzten und anderen Betreuungspersonen expliziter geregelt. Ebenso wie die Sanktionsmöglichkeiten gegen unkooperative Sportverbände- und Vereine. Außerdem wird die Verjährungsfrist von Dopingvergehen von acht auf zehn Jahre angehoben. Der Durchrechnungszeitraum für die Sanktionierung von Meldevergehen ist hingegen verkürzt worden. Statt den bisher 18 Monaten sind es nun zwölf, in denen es nach dem dritten Meldeverstoß zu Sanktionen kommt.

Neuer Präsident

Auch personelle Veränderungen stehen auf der Tagesordnung der WADA-Konferenz. Am Schlusstag wird der Schotte Craig Reedie zum neuen Präsidenten gewählt. Er folgt damit dem ehemaligen australischen Finanzminister Fahey nach, der seit 2008 im Amt war. Der ehemalige Badmintonspieler ist seit 1999 Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und seit 2009 IOC-Vizepräsident.

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