Görgl: "Kirche im Dorf lassen"
Die verpasste Medaille in der WM-Abfahrt in Schladming hat Österreichs Läuferinnen am Sonntag nicht die Sprache verschlagen, Selbstkritik oder Enttäuschung suchte man in den Kommentaren aber vergeblich. Titelverteidigerin Elisabeth Görgl, als Zehnte doch deutlich geschlagen, lehnt das Krisengerede ab.
"Wir Österreicher sind eine Skination, ganz klar. Aber man sollte schon die Kirche im Dorf lassen. Einfach easy. Jeder probiert sein Bestes, einmal hat der das Glück, einmal der andere. Weiter geht's", sagte die Steirerin.
Zwar nicht nach dem Saisonverlauf, aber nach den Trainingsleistungen und der Kombiabfahrt auf der Streicher-Piste befanden sich mehrere ÖSV-Läuferinnen im Kreis der Medaillen-Anwärterinnen. Platz 8 für Andrea Fischbacher, 10 für Görgl, 11 für Anna Fenninger und 18 für Regina Sterz waren die nächste bittere Pille, die die Skifans bei der Heimveranstaltung schlucken mussten.
"Es sollten alle, die im Zirkus mit sind, wissen, wie schwer das ist. Das was mir gelungen ist vor zwei Jahren, das war eigentlich ein Geschenk. Da muss alles zusammenpassen. Das ist nichts, das man sich erwarten kann. Das hat man auch bei Klaus Kröll gesehen. Wir sind ja alle gute Skifahrer, es muss einem aber auch zum richtigen Zeitpunkt genau gelingen", meinte Görgl, die 2011 in Garmisch Gold in Abfahrt und Super-G gewann und nun zweimal entthront ist.
"Druck? Welcher Druck"
Sie selbst habe sich voll reingehängt, aber wie viele andere zwischen zweiter und dritter Zwischenzeit viel Zeit ausgefasst. "Aber was soll ich machen? Sicher war die Anspannung vor dem Rennen groß, es war ein wichtiges Rennen heute. Aber ich kann den Kopf doch nicht hängen lassen, ich habe alles probiert." Sie sehe es sehr gefasst und neutral. "Als ich in Garmisch gewonnen habe, war ich auch sehr gefasst und neutral. Wichtig ist, dass man immer ein bisschen mittig ist."
"Druck? Welcher Druck", fragte Fenninger. "Ich verspüre keinen Druck am Start." Bei ihrer Fahrt hätten sich immer wieder Fehler eingeschlichen, das habe sich von oben bis unten durchgezogen. "Die Abfahrt ist die Disziplin, in der ich mir generell am wenigsten erwarten kann. Natürlich hat es in der Kombi gut funktioniert, vielleicht war das der falsche Zeitpunkt für mich, dass ich einen guten Lauf erwischt habe", meinte die Erste des Kombi-Speed-Teilbewerbes. "Ich bin nicht enttäuscht, dass es nicht geklappt hat. Ich hätte noch besser fahren können, aber es ist kein Wunschkonzert."
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