Giro d'Italia: Tratnik siegt im Friaul, Konrad bleibt Gesamt-9.

Jan Tratnik sorgte für den nächsten slowenischen Sieg
Wieder ein slowenischer Sieg, in der Gesamtwertung gab es kaum Änderungen. Primoz Roglic gewinnt die erste Etappe der Vuelta

Die Räder rollen weiter: Nach acht positiven Tests und zwei ausgestiegenen Radsport-Teams in der Vorwoche haben die Organisatoren des Giro d'Italia mit der nächsten Corona-Testreihe den befürchteten Abbruch abwenden können. Am Dienstag wurde vermeldet, dass zwei von 492 Tests positiv ausgefallen sind. Infiziert sind demnach ein Mitarbeiter des Rennstalls AG2R La Mondiale und der Emirates-Profi Fernando Gaviria, der schon im März positiv getestet wurde.

Der 26 Jahre alte Kolumbianer wurde aus dem Wettkampf zurückgezogen. Gaviria sei nach dem positiven Testergebnis vom Team isoliert worden. Er fühle sich „gut und völlig asymptomatisch“, hieß es in der Mitteilung weiter. Der erste Ruhetag hatte vor Wochenfrist noch weit heftigere Konsequenzen: Jumbo-Visma und Mitchelton-Scott stiegen nach mehreren Fällen im eigenen Team aus, ein Abbruchszenario schien immer konkreter zu werden.

Stattdessen konnte es am Dienstag mit der 229 Kilometer langen Überführungsetappe von Udine nach San Daniele del Friuli weitergehen. Den Sieg aus einer Ausreißergruppe sicherte sich der Slowene Jan Tratnik (Bahrain-McLaren), der sich im Schlussspurt im direkten Duell gegen Ben O'Connor (NTT) aus Australien durchsetzte. Dritter wurde der Italiener Enrico Battaglin (Bahrain-McLaren).

Almeida souverän

Der Portugiese João Almeida (Deceuninck-Quick Step) hat derweil vor der schwierigen letzten Woche mit drei knallharten Bergetappen das Rosa Trikot des Führenden verteidigt. Er liegt knapp vor Sunwebs Niederländer Wilco Kelderman, dem er mit einem Antritt auf den letzten 700 Metern noch zwei Sekunden abnehmen konnte. Bereits 2:56 Minuten liegt der Australier Jai Hindley (Sunweb) zurück.

Der Niederösterreicher Patrick Konrad (Bora-hansgrohe) verteidigte seinen neunten Gesamtrang (+4:09), sein Landsmann Hermann Pernsteiner ist an 15. Stelle (+9:30). Der Vorarlberger Matthias Brändle (Israel) ist mit 3:25:26 Stunden Rückstand auf Platz 127. Neben drei Bergetappen steht auch noch das abschließende Zeitfahren in Mailand auf dem Programm.

Giro d'Italia: Tratnik siegt im Friaul, Konrad bleibt Gesamt-9.

Starker Auftritt: Primoz Roglic

Großschartner auf Platz fünf

Erfolgreich gestaltete Felix Großschartner die Auftaktetappe der Spanien-Rundfahrt: Der Oberösterreicher im Dress von Bora-hansgrohe kam als Fünfter bei der Bergankunft am Arrate oberhalb von Eibar ins Ziel, eine Sekunde hinter dem slowenischen Jumbo-Visma-Profi Primoz Roglic. Der ehemalige Skispringer, der die Tour de France nur um Haaresbreite an seinen Landsmann Tadej Pogacar verloren hatte, startete 700 Meter vor dem Ziel die entscheidende Attacke, im Gesamtklassement hat er dank Zeitbonifikationen nun fünf Sekunden Vorsprung.

In seinem Windschatten kamen Richard Carapaz, im vergangenen Jahr Sieger des Giro d'Italia für Ineos, der Ire Dan Martin (Israel) und Esteban Chaves (COL/Mitchelton-Scott) vor Großschartner an. Überhaupt nicht nach Wunsch verlief der Dienstag für den Niederländer Tom Dumoulin, Roglics Teamkollege verlor 51 Sekunden (Platz 16).

Ein Debakel setzte es für einen vierfachen Tour-de-France-Sieger: Chris Froome, seit seinem schweren Sturz im vergangenen Jahr auf vergeblicher Formsuche, handelte sich 11:12 Minuten Rückstand ein, damit kann der 35-jährige Brite all seine Ambitionen auf den dritten Vuelta-Sieg nach 2011 und 2017 schon begraben.

Felix Großschartner war "sehr zufrieden mit meiner Form, denn ich fühlte mich den ganzen Tag sehr gut. Ich bin etwas enttäuscht über meine Platzierung, denn ich glaube, ich hätte besser abschneiden können. Aber trotzdem, meine Beine waren gut. Roglic ist im Moment der stärkste Fahrer, und er konnte dann am Ende erfolgreich angreifen. Ich bin aber mit meinem fünften Platz zufrieden. Wir werden in den nächsten Tagen sehen, was wir noch erreichen können, und ich hoffe nur, dass meine Beine gut sind."

Giro d’Italia, 16. Etappe (Udine–San Daniele del Friuli, 229 km): 1. Tratnik (SLO) Bahrain-McLaren 6:04:36, 2. O’Connor (AUS) NTT +7, 3. Battaglin (ITA)  Bahrain-McLaren +1:14, 28. Almeida (POR) Deceuninck-Quick Step +12:54, 29. Hindley (AUS) Sunweb +12:56, 32. Konrad (AUT) Bora-hansgrohe, 34. Kelderman (NED) Sunweb alle  gl. Zeit, 43. Pernsteiner (AUT) Bahrain-McLaren +13:17, 130. Brändle (AUT) Israel +26:15. – Gesamt: 1. Almeida 65:45:08, 2. Kelderman +17, 3. Hindley +2:58, 9. Konrad +4:11, 15. Pernsteiner +9:53, 128. Brändle +3:38:37.

Vuelta, 1. Etappe (Irún–Eibar/Arrate, 173 km): 1. Roglic (SLO) Jumbo-Visma 4:22:34, 2. Carapaz (COL) Ineos +1, 3. D. Martin (IRE) Israel, 4. Chaves (COL) Mitchelton-Scott, 5. Großschartner (AUT) Bora-hansgrohe  alle gl. Zeit.

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