Giro d'Italia: Eine Fahrt ins Rosarote

In den kommenden drei Wochen herrscht im Radsport wieder Alarmstufe rosa. In Apeldoorn in den Niederlanden erfolgt am Freitag der Start zum 99. Giro d’Italia, bei dem sich alles um das Rosa Trikot des Gesamtführenden dreht. Ausblicke und Einblicke des KURIER – nicht nur durch die rosarote Brille.

0 Scheibenbremsen werden diesmal beim Giro zum Einsatz kommen. Nach schweren Verletzungen beim Eintagesklassiker Paris–Roubaix hat der Weltverband UCI den testweisen Einsatz der rasiermesserscharfen Bremsscheiben unterbrochen. "Wir evaluieren die Situation weiterhin in enger Zusammenarbeit mit den Sportlern, den Teams und den Firmen", heißt es in einer UCI-Erklärung, die cyclingnews.com zitierte. Abhilfe könnten abgerundete Scheiben bringen, vorläufig kommt aber das herkömmliche System zum Einsatz.

2 Jahre sind es noch bis zur WM in Innsbruck/Tirol. Bei den dritten Titelkämpfen auf österreichischem Boden im September 2018 werden vor allem Tausende Besucher aus dem radsportbegeisterten Italien erwartet.

3 Sportler konnten die Italien-Rundfahrt je fünf Mal gewinnen. Die beiden Italiener Alfredo Binda und Fausto Coppi sowie Eddy Merckx (BEL) sind die Rekordsieger.

4 Österreicher nehmen ab Freitag den 99. Giro in Angriff: Stefan Denifl, Matthias Brändle (beide IAM), Georg Preidler (Giant-Alpecin) und Riccardo Zoidl (Trek-Segafredo). Der Vorarlberger Ex-Stundenweltrekordler Brändle rechnet sich vor allem bei den Zeitfahren einiges aus. Zoidl und Preidler werden vorrangig Helferdienste verrichten müssen, erhoffen sich aber Spitzenplätze in Tagesetappen.

5 Bestplatzierung eines Österreichers beim Giro. Diese holte 2003 Georg Totschnig.

6 Schwarze Trikots wurden in der Geschichte der Rundfahrt vergeben. Zwischen 1946 und 1951 wurde mit diesem Leibchen das Schlusslicht im Klassement "ausgezeichnet". Weil diese Sonderprämie zu einem regelrechten Wettkampf im Langsamfahren geführt hatte, sahen die Organisatoren schwarz – und das Trikot für den Letzten kam wieder aus der Mode.

12 Startschüsse zum Giro erfolgten fernab von Italien. Schon zum dritten Mal beginnt die Rundfahrt in den Niederlanden. Weitere Startländer waren u. a. Nordirland, Dänemark und San Marino.68 Heimsiege konnten die Italiener bei ihrem Saisonhighlight verbuchen. Keine andere Nation stellte häufiger den Gesamtsieger. Insgesamt brachten es die Lokalmatadore auf 1268 Etappensiege. 250 Watt können die modernsten Mini-Motoren leisten, die von manchen heimlich in die Fahrräder als Hilfe eingebaut werden. Der Weltverband kündigte eine Aktion scharf gegen das Material-Doping an, auch beim Giro werden die Räder der Profis genau unter die Lupe genommen. Für heuer sind bis zu 12.000 Kontrollen geplant.

2744 Meter hoch ist der Colle d’Agnello. Der Alpenpass, der Italien mit Frankreich verbindet, ist das Dach der heurigen Italien-Tour. Insgesamt warten auf die Teilnehmer 34.213 Höhenmeter

3463,1 Kilometer müssen die Profis zurücklegen. Damit ist der Giro d’Italia heuer die längste der klassischen Rundfahrten. Zum Vergleich: Tour de France 3419 km, Vuelta a España 3277, 3 km.

Critérium du Dauphiné 5. bis 12. Juni. Länge: 1147,4 Kilometer. Ein Bergzeitfahren, drei Bergankünfte – das Rennen in Frankreich wird auch heuer zum ersten großen Schlagabtausch der Favoriten für die Tour de France.

Tour de Suisse 11. bis 19. Juni. Länge: 1227,6 Kilometer. Die Königsetappe endet am 17. Juni am Rettenbachferner oberhalb von Sölden.

Österreich-Rundfahrt 2. bis 9. Juli. Länge: 1283,3 Kilometer. Der Klassiker ist in diesem Jahr eine Angelegenheit für die Kletterer: Ein Bergzeitfahren und voraussichtlich drei Bergankünfte stehen auf dem Programm.

Tour de France 2.bis 24. Juli. Länge: 3419 Kilometer.

Vuelta a España 20. August bis 11. September. Länge: 3277,3 Kilometer.

Straße Doha (Katar), 9. bis 16. Oktober. Wegen der klimatischen Bedingungen im Emirat findet die WM knapp einen Monat später als sonst statt.

Mountainbike, Cross-Country Nove Mesto (Tschechien), 29. Juni bis 3. Juli.

Mountainbike, Downhill Val di Sole (Italien), 6. bis 9. September.